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gemacht. Allerdings darf nicht ver-
schwiegen werden, dass auch und vor
allem die Nationalparks wichtige Tou-
ristenmagnete geworden sind.
In das in diesem Buch beschriebene
Reisegebiet fallen zwei Nationalparks,
der Mercantour in den Seealpen und
Port Cros, der weite Gebiete der
Hyerischen Inseln umfasst. Als regio-
nales Schutzgebiet gilt der Küsten-
abschnitt von Saint-Raphaël bis fast
nach Marseille, wobei besonders der
Estérel-Küste, der Halbinsel von Saint-
Tropez und dem Abschnitt bei Le
Rayol-Canadel Naturnähe nachgesagt
werden kann. Darüber hinaus ist auch
die Verdon-Gegend mit den berühm-
ten Schluchten ein Parc Naturel Régio-
nal, und in der Hochprovence besteht
eine 75.000 Hektar große Réserve
Géologique.
Wer sich weiter über die Natur-
schutzgebiete der Côte d'Azur und
der Seealpen informieren will, findet
entsprechende Informationen in die-
sem Buch unter Le Rayol (Domaine du
Rayol), Port Cros/Porquerolles und
Tende/Vallée des Merveilles. Bekann-
te regionale Naturparks in der Nähe
sind schließlich noch der Luberon
nördlich von Aix-en-Provence sowie
die Camargue bei Arles.
schaft überhaupt ist das Feuer. Um
diese Gefahr zu verstehen, muss man
sich vergegenwärtigen, dass der Wald
schon seit Jahrtausenden durch Ab-
holzung dezimiert wird. Die Provence
war immer relativ dicht besiedelt und
sah eine Reihe von Kriegen; beides er-
höhte den Bedarf an Holz. Fatalerwei-
se ist der provenzalische Wald von Na-
tur aus besonders fragil. Eine rasche
Wiederaufforstung ist so gut wie un-
möglich, denn in diesem ungünstigen
Klima, wo Hitze und Feuchtigkeit nie
zusammenfallen, wachsen die Bäume
ohnehin sehr langsam, und wenn über
den humusarmen Boden erst einmal
ein Feuer hinweggegangen ist, gedeiht
fast nur noch die Sonne und Trocken-
heit liebendes Buschwerk: Garrigue
oder Macchia.
Und doch entstehen immer wieder
Brände - durch Spaziergänger, die ih-
re Zigarette wegwerfen, wilde Cam-
per, die einen Grill betreiben, oder
durch Brandstifter, seien es Verrück-
te, seien es Grundstücks-Spekulanten.
In der knochentrockenen Garrigue
kann jeder Funken binnen kürzester
Zeit zur Flammenhölle werden. Feuer-
fronten von fünfzehn Kilometern Brei-
te sind über dieses Land schon hin-
weggerast, fauchend und prasselnd
angefacht von jenem gewaltigen Bla-
sebalg, den der Mistral bildet, der tod-
bringende Wind, der jeden Brand in
ein Inferno verwandelt. Am Ende eines
solchen Feuers bleibt die apokalypti-
sche Stille einer ganz und gar toten
Landschaft zurück, nackte Karstwüs-
ten, die aber doch irgendwann wieder
zu neuem Leben erwachen.
Waldbrände
Insbesondere für die Kernzonen der
Nationalparks gelten bestimmte Ver-
haltensregeln, um die Natur zu scho-
nen (in den entsprechenden Ortskapi-
teln im Detail aufgeführt). Einer der
größten Feinde aller Schutzgebiete
wie auch der südfranzösischen Land-
 
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