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Szenario, das verstärkte Anstrengungen bei der Energieeizienz und der Einf ü hrung
erneuerbarer Energien voraussetzt. Um den Energiebedarf und die regenerativen
Potenziale zu visualisieren, wurde der Modellraum in räumliche Prototypen, so
genannte Siedlungsraumtypen (SRT) , eingeteilt (Genske et al. 2009, 2008). Dabei
handelt es sich um Stadt- und Landschatsräume, die vergleichbar sind hinsichtlich
ihres Energiebedarfs, aber auch hinsichtlich ihrer Begabung, selbst regenerative
Energie zu erzeugen (Abb. 13.31).
Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass das 2000-Watt-Ziel mittelfristig erreicht
werden kann. Aufgrund der g ü nstigen Voraussetzungen im Kanton, insbesondere
des aktuell mä ß igen Endenergieverbrauchs und des bereits aktuell hohen Anteils der
erneuerbaren Energien, wird das Ziel etwa 2075 erreicht.
Soll die Energiewende gelingen, reicht es jedoch nicht, nur Energie zu sparen
und konventionelle durch gr ü ne Energie zu ersetzen. Ziel muss es sein, Plus-Minus-
Regionen zu entwickeln, also Landschats- und Siedlungsräume, die mehr gr ü ne
Energie erzeugen als sie benötigen und mehr Kohlenstof binden als sie aussto ß en.
Dies ist zum ersten Mal f ü r die Bodensee-Alpenrhein Energieregion (BAER) gelungen.
Der BAER-Raum ist etwa so gro ß wie der Freistaat h ü ringen und hat ebenso viele
Einwohner. Er erstreckt sich ü ber Österreich, die Schweiz, das F ü rstentum Liechtenstein
und die deutschen Bundesländer Bayern und Baden-W ü rttemberg. Bereits vor
40 Jahren beschlossen die Anrainer in der Internationalen Bodenseekonferenz (IBK),
den stark verschmutzten Bodensee wieder sauber zu bekommen, was auch gelang. Nun
soll der Bodenseeraum unabhängig werden von fossilen Brennstofen und gleichzeitig
Treibhausgase binden. In der BAER-Studie (Droege et al. 2014) konnte nachgewiesen
werden, dass dies f ü r alle Energieparteien (Wohnen, Arbeiten, Mobilität) und f ü r alle
Verbrauchsarten (Strom, Wärme, Treibstofe) bis zum Jahr 2050 möglich wäre. Dann
Abb. 13.32 Die BAER-Region wird zur Plus-Minus-Region. 2050 wird sie mehr Kohlenstof binden,
als sie emittiert (aus Droege et al. 2014).
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