Geology Reference
In-Depth Information
Der Sprengvortrieb ist ein sich wiederholender Arbeitszyklus aus Bohren - Laden -
Sprengen - Bewettern - Abläutern und Sichern - Schuttern - Verbauen. Zunächst
werden also die Sprenglöcher gebohrt und geladen. Das Gebirge ist schonend zu
sprengen, also durch optimierte Ladungen mit ungeladenen Kranzlöchern, um Mehr-
ausbruch und eine zu starke Aulockerung des umgebenden Gebirges zu vermeiden.
Nach der Bewetterung (Bel ü tung, Entstaubung) wird das Gebirge abgeklopt und
nachgelöst (Abläutern) bei gleichzeitiger Erstsicherung gegen Nachbruch. Das gelöste
Material wird abtransportiert (Schuttern), um abschlie ß end den Verbau einzubringen.
Der Sprengvortrieb zeichnet sich besonders durch seine Anpassungsfähigkeit an un-
terschiedliche Gebirgsbedingungen und Proilgeometrien aus.
Bagger und Ripper werden im Lockergestein und leicht lösbarem Gebirge einge-
setzt. Sie erreichen aufgrund ihres lexiblen Einsatzes eine hohe Proilgenauigkeit, be-
nötigen aber ausreichenden Platz zum Manövrieren.
Bei den Vortriebsmaschinen wird zwischen Teilschnittmaschinen und Vollschnitt-
maschinen unterschieden. Teilschnittmaschinen (Abb. 12.45) brechen das Gebirge
mithilfe eines schwenkbaren Fräskopfes oder eines ausfahrbaren Baggerarms. Sie
können im Schutze eines ofenen Vortriebsschildes eingesetzt werden. Teilschnittma-
schinen sind lexibel einsetzbar und arbeiten ersch ü tterungsarm, proilgenau und ge-
birgsschonend. Sie sind jedoch nur bis zu einer mittleren Gesteinsfestigkeit einsetzbar
und erfordern aufwendige Ma ß nahmen der Bewetterung (Entstaubung). Au ß erdem
eignen sie sich nicht f ü r den Vortrieb im Grundwasser (es sei denn, man nimmt einen
komplizierten Überdruckbetrieb in Kauf ).
Vollschnittmaschinen (Abb. 12.46) lösen den gesamten Tunnelquerschnitt mit ei-
ner rotierenden Scheibe aus Rollenmei ß eln, die gegen die Ortsbrust (dem Abbaube-
reich) gedr ü ckt wird. Der Bohrprozess wird zur K ü hlung und zur Verminderung der
Staubentwicklung mit Wasserd ü sen unterst ü tzt. Das am Bohrkopf aufgenommene
Bohrklein fällt im Zentrum der Scheibe durch einen Förderbandtrichter auf ein Ma-
schinenband und wird mit Transportfahrzeugen aus dem Tunnel befördert. In dr ü -
ckendem Gebirge wird die Vollschnittmaschine im Schutz eines Schildes vorgetrieben
( Schild-Tunnelbohrmaschine). Im r ü ckwärtigen Bereich des sch ü tzenden Schildes er-
folgt mit einem Erektor der Ausbau des Tunnelquerschnitts mit Stahl- oder Betonfer-
Abb. 12.45 Exemplarische Darstellung einer Teilschnittmaschine mit Schräme im Rohrvortrieb
(© Herrenknecht AG Schwanau).
Search WWH ::




Custom Search