Geology Reference
In-Depth Information
zu stabilisieren, was jedoch die Neigung des Turms noch vergrö ß ert. In den 1970er
Jahren f ü hrt die exzessive Förderung von Grundwasser zu einer weiteren, beschleu-
nigten Neigung. 1989 wird der Turm wegen Einsturzgefahr f ü r die Öfentlichkeit ge-
schlossen. Es wird zwölf Jahre dauern, bis ein internationales Team von Experten den
Turm wieder stabilisiert haben wird (Burland, Jamiolkowski, Viggiani 2002). Wie dies
vor sich ging und wie man Bauwerke sicher gr ü ndet, wird in diesem Kapitel erläutert.
Das Beispiel zeigt anschaulich, zu welchen Problemen es bei der Gr ü ndung von
Bauwerken kommen kann. Ein nachgiebiger Untergrund oder eine zu hohe Belastung
können
sowohl die Nutzung eines Bauwerks, seine Gebrauchstauglichkeit
als auch seine Stabilität, seine Standsicherheit
in Frage stellen. Um dies zu vermeiden wurden Daten gesammelt, Versuche durchge-
f ü hrt und Modelle entwickelt. Daraus entstanden sind detailliert formulierte Bemes-
sungsvorgaben, die in Regelwerken beschrieben sind (Eurocode 7). Unter bestimmten
Voraussetzungen reicht bereits der Nachweis aus, dass Richtwerte f ü r die Belastung
des Fundamentes nicht ü berschritten werden (vereinfachter Sohldrucknachweis f ü r
Regelfälle nach DIN EN 1997). Bei anspruchsvollen Bemessungsproblemen sind ge-
nauere Nachweise zu f ü hren. Dies betrit zum einen die Bestimmung der Setzungen
(Nachweis der Gebrauchstauglichkeit), zum anderen den Nachweis der Sicherheit ge-
gen Grundbruch, Gleiten, Kippen und Autrieb (Nachweis der Standsicherheit). Ab-
bildung 12.2 veranschaulicht diesen Sachverhalt. Wie sich Setzungen berechnen las-
sen und was unter Grundbruch, Gleiten, Kippen und Autrieb zu verstehen ist, wird
im Folgenden erläutert.
Abb. 12.2 Vereinfachter Nachweis, Nachweis der Gebrauchstauglichkeit und Nachweis der Standsi-
cherheit nach dem geltenden Regelwerk (nach Eurocode 7).
 
Search WWH ::




Custom Search