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12.2 Mechanismen und Ursachen
12.2.1 Gebrauchstauglichkeit
Die Gebrauchstauglichkeit eines Bauwerks stellt die festgelegten Nutzungsanforderun-
gen sicher. Dies betrit das Wohlbeinden seiner Nutzer, die Funktionen des Trag-
werks und das Erscheinungsbild des Bauwerks. Verformungen, Verschiebungen und
Risse stellen die Gebrauchstauglichkeit in Frage. Die folgenden Beispiele zeigen, dass
die Gebrauchstauglichkeit eines Bauwerks durch unterschiedliche Setzungen einge-
schränkt wird. Es kommt zu Rissen und zu Schiefstellungen, die eine weitere Nutzung
des Bauwerks in Frage stellen, kostspielige Sanierungsma ß nahmen zur Folge haben
und sogar zur Aufgabe des Bauwerks f ü hren können.
Im Jahre 1905 begann man auf einem Feld im S ü den von Ottawa (Kanada) mit
dem Bau des Victoria Memorial Museums. David Edwart schuf ein viel beachtetes
Bauwerk, dessen architektonischer Stil am besten mit Scottish Baronial beschrieben
werden kann, eine massive, burgartige Konstruktion aus lokalem Sandstein. Es sollte
das Parlament gegen ü ber dem Museum widerspiegeln. Wie beim Parlamentsgebäu-
de war auch ein Turm vorgesehen, um den Eingang zum Museum architektonisch
zu akzentuierten. Nach der Planung w ü rden sich somit zwei Repräsentationsbauten
komplementär gegen ü berstehen.
Abb. 12.3 Die ursprüngliche Idee des Turms über dem Eingangstor des Victoria Memorial Museum
wurde durch eine leichte Glaskonstruktion wieder aufgegrifen. Ähnlich löste schon Paul Wallot Ende
des 19. Jahrhunderts das Lastproblem der Reichstagskuppel in Berlin, die, zuerst als massives steiner-
nes Gewölbe geplant, schließlich als leichte Konstruktion aus Stahl und Glas ausgeführt wurde, aller
imperialen Symbolik entkleidet. Diesen Gedanken grif auch Norman Foster bei der Renovierung des
Reichstags nach der Wiedervereinigung auf, der mit seiner spektakulären, begehbaren Glasskuppel
einen weit sichtbaren städtebaulichen Akzent setzte.
 
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