Geology Reference
In-Depth Information
Monitoring
In Bergsenkungs- und Erdfallgebieten geben Bewegungen der Geländeoberläche
Hinweise auf untertägige Hohlräume. Sie sind einzumessen und zu beobachten, um
Aufschluss ü ber die Dynamik der Bergsenkungen zu erhalten. Dazu bieten sich fol-
gende Methoden an:
Eine regelmä ß ige trigonometrische Vermessung des Problembereichs.
Die Beobachtung von Bewegungen mithilfe von Bohrlöchern (Inklinometer, Delek-
tometer, Extensometer).
Geoakustische Messungen , die Hinweise auf sich ank ü ndigende Tagesbr ü che oder
Erdfälle geben können.
Lutbilder und Satellitenaufnahmen , die in regelmä ß igen Abständen aufgenommen
und ausgewertet werden. Veränderungen in der Vegetation aufgrund von Bergsen-
kungen können fr ü hzeitig mit Verfahren des Remote Sensing geortet werden.
Wie bei der Beobachtung von Hangbewegungen liefert die Überlagerung einer
Zeitreihe von SAR-Satellitenbildern (Synthetic Aperture Radar Interferometrie InS-
AR) Informationen zu Bergsenkungen (z. B. Ferretti et al. 2000).
Ein Monitoring erlaubt Problembereiche zu identiizieren, Bewegungen zu prognosti-
zieren, Bewegungsmechanismen herzuleiten und Rechenmodelle zu eichen.
11.4.3 Stabilisierung
Verfüllung des Hohlraumes
Durch eine Verf ü llung des Hohlraums lassen sich irreguläre Bergsenkungen vermei-
den. Allerdings muss das Verf ü llmaterial lage- und erosionsbeständig sein. Selbst
wenn das Verf ü llmaterial den Hohlraum völlig ausf ü llt und nicht erodiert, stellt doch
der Kontaktbereich zum nat ü rlichen Gebirge eine Problemzone dar, entlang der Was-
serwegsamkeiten entstehen, die wieder neue Hohlräume bilden können.
Weiterhin belastet das Verf ü llmaterial das Liegende (das Gebirge unterhalb der Ver-
f ü llung), was zu Setzungen und, falls sich unterhalb des verf ü llten Hohlraums weitere
Hohlräume beinden, zum plötzlichen Einsturz und zur Bildung eines Tagesbruchs
f ü hren kann. In bestimmten Fällen bietet es sich jedoch an, Hohlräume zu verf ü llen.
Im Rahmen der Baugrunderkundung f ü r ein öfentliches Gebäude bei Valkenburg
(Niederlande) wurden in 50-60 m Tiefe Hohlräume festgestellt (Krapp & Vorwerk
1997). Sie sind Teil eines seit dem Mittelalter aufgefahrenen Höhlensystems, aus dem
Kalkstein gewonnen wurde. In der Umgebung wurde bei vielen Gebäuden, insbeson-
dere bei Kastellen und Kirchen, dieser Kalkstein verwendet. Die Höhlen wurden von
den Berghängen aus in den Berg getrieben und zu Kammern ausgeweitet. Sie folgen
dem etwa 30 m mächtigen Kalkvorkommen der Oberkreide (Maastricht), ü ber denen
25 m mächtige oligozäne Sande sowie wenige Meter mächtige quartäre Lö ß lehme und
Terrassenkiese lagern (Abb. 11.37). Um die Standsicherheit des Untergrundes sicher-
zustellenn wurde entschieden, die Hohlräume anzubohren und zu verf ü llen. Hier-
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