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-Bewegungen ausgelöst werden. Vergleichbare Mechanismen stellen sich
auch bei Erdfällen
ü
ber Karsthohlräumen ein.
Weiterhin wird das Freifallen von Schächten diskutiert. Schlie
ß
lich wird auf das
Versagen von Pfeilern beim Örter- und Kammerbau eingegangen.
Nachbruch
Untertägige Hohlräume sind in den wenigsten Fällen stabil. Je nach Boden- und Ge-
birgsart bricht das Deckgebirge allmählich oder plötzlich nach, bis sich ein tragendes
Gewölbe ausgebildet hat. Aber auch dieses wird mit der Zeit weiter nachbrechen, als
Folge von Durchfeuchtung, Ersch
ü
tterung oder anderer destabilisierender Einl
ü
sse.
Mit abnehmendem Abstand zur Tagesoberläche nimmt der Aulockerungsgrad des
anstehenden Gebirges zu, woraus sich eine Beschleunigung der Bewegung des Hohl-
raums zur Tagesoberläche ergibt. Schlie
ß
lich bildet sich ein
Tagesbruch
(Bergbau)
oder
Erdfall
(Karst) (Abb. 11.31).
Ein Durchpausen des Hohlraums zur Tagesoberläche wird jedoch gestoppt, sobald
das Volumen des verbrochenen Gebirgsmaterials das Fassungsvermögen des Hohl-
raums
ü
bersteigt. Dies ist ab einem bestimmten Nachbruchvolumen der Fall, denn die
Versturzmasse nimmt einen deutlich grö
ß
eren Raum ein als das intakte (unverst
ü
rzte)
Gebirge. Mit
k
[-] als
Aulockerungsfaktor
(bulking factor)
ergibt sich zum Beispiel das
Nachbruchvolumen aus einem zylindrischen Versturzraum zu
mit
d
[m] als Durchmesser und
x
[m] als Höhe des Versturzraums.
Angenommen, der Nachbruch bildet sich
ü
ber einem quadratischen Hohlraum mit
der Seitenlänge
w
und der Höhe
h
, dann folgt f
ü
r das Fassungsvermögen
Da
w
etwa
d
entspricht, ergibt sich die (relative) maximale Migrationshöhe zu
Abb. 11.31
Das Nachbrechen des Deckgebirges führt schließlich zum Tagesbruch.