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Abb. 11.13 Das Bild „Mithilf der Teufel in dem Bergwerk“ zeigt einerseits Details des frühen Berg-
baus, andererseits aber auch die Angst vor dem Unbekannten und ein dunkles Unbehagen (Olaus
Magnus „Mitternächtige Länder“ 1567, VGE Essen).
Grube ausgebeutet, wurde direkt neben ihr eine neue gegraben. So entstand ein dich-
tes Grubenfeld, auf dem der wertvolle Rohstof in organisierter Weise und im höchs-
ten Ma ß e Gewinn bringend abgebaut wurde. Der niederbayerische Feuerstein wurde
an den Bodensee, in die Westschweiz und bis nach Böhmen exportiert. Handelswege
entstanden schlie ß lich auch ü ber die Alpen bis nach Italien.
Mit zunehmender Bevölkerungsdichte vergrö ß erte sich der Bedarf an Rohstofen,
was zu einer Forcierung der bergbaulichen Aktivitäten f ü hrte (Abb. 11.13). Nun wur-
den auch Erze und Edelmetalle abgebaut. Georgius Agricola (1494-1555, Abb. 11.14)
gab dem Bergbau mit seiner De Re Metallica Libri XII einen wissenschatlichen Rah-
men, auf den das Berg- und H ü ttenwesen der Neuzeit aubauen konnte. Ende des 19.
Jahrhunderts erreichte der Bergbau mit der Industrialisierung eine globale Dimensi-
on, mit all ihren Konsequenzen f ü r Bevölkerung und Umwelt. Nach der Erindung
der Dampfmaschine wurden immer tiefere Schächte abgeteut. Mit Pumpen konnte
nun das Grundwasser kontrolliert werden, so dass auch die tiefsten Sohlen wasserfrei
blieben. Durch die Mechanisierung der Abbauverfahren konnten im gro ß en Ma ß stab
Kohle, Erze und andere Rohstofe in nie zuvor bekanntem Ausma ß ausgebeutet wer-
den.
Obwohl heute eine Umorientierung zu einer innovativen Ressourcentechnologie
stattindet, die sich auf die Nutzung von Abfall- und Recyclingstofen besinnt, sind
ganze Regionen vom Bergbau und seinen Folgen geprägt. Obwohl Bergbaufolgeland-
schaten inzwischen renaturiert und umgenutzt werden, wie zum Beispiel im Ruhr-
gebiet, bleibt die Gefahr von Bergsenkungen und Tagesbr ü chen auf unabsehbare Zeit
erhalten. Über tiefem Bergbau (ab etwa 100 m) stellen sich vorwiegend reguläre Berg-
senkungen ein, wogegen es bei oberlächennahem Bergbau und dem noch lacheren
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