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Weiterhin wurden im Rahmen der Bauma ß nahmen Einbruchsschlote beobachtet,
die einen Durchmesser von nur 20 bis 50 m, in wenigen Fällen von ü ber 100 m haben.
Sie haben vermutlich im Neogen und Pleistozän das Deckgebirge steil durchschlagen.
Auch in postglazialer Zeit kam es zur Bildung von Einbruchsschloten, zum Beispiel
dem „Seeloch von Kathus“ bei Bad Hersfeld. Vergleichbare Fälle von Chloridkarst in-
den sich weltweit.
11.2.2 Abbau von Rohstofen
Bergbau f ü hrt, seit es ihn gibt, zu Bergsenkungen. Daraus resultieren mitunter er-
hebliche Bergschäden. Versuche zur Stabilisierung der ausgebeuteten Gebirgsbereiche
gab es jedoch kaum. Als Land noch unbegrenzt verf ü gbar schien, ü berlie ß man die
durch den Abbau von Rohstofen zerstörten Gebiete der Natur und siedelte um in
noch unber ü hrtes Gebiet.
Erste, einfache Gruben aus der Steinzeit sind heute noch nachweisbar (Abb. 11.12).
So stie ß en Archäologen in Breckland, Norfolk, East Anglia (England) auf bis zu 10 m
tiefe, glockenförmige, inzwischen verf ü llte Gruben, in denen im Neolithikum Feu-
erstein abgebaut wurde. Sie zeugen von dem erstaunlichen Mut des prähistorischen
Menschen, die Erde aufzubrechen und sich mit einfachsten Mitteln in sie hineinzu-
begeben. Auch in Niederbayern bei Arnhofen wurden tausende solcher Gruben ent-
deckt, die vor etwa 7000 Jahren gegraben wurden. Bis zu 200 Arbeitsstunden brauch-
ten die steinzeitlichen Mineure, um eine Grube in den Jurakalken auszuschachten.
Aus ihr kratzten sie mit Hacken aus Hirschgeweih 10 bis 12 kg Feuerstein, woraus etwa
100 Klingen f ü r Werkzeuge, Sicheln und Wafen geschlagen werden konnten. War eine
Abb. 11.12 Glockenförmige, steinzeitliche Abbaugruben.
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