Geology Reference
In-Depth Information
besondere auf in Gebieten wo Muschelkalk, Gipskeuper und Malm anstehen. Ausge-
dehnte Subrosions- und Erdfallgebiete haben sich zum Beispiel im s ü dlichen Harzvor-
land gebildet (Abb. 11.9).
Aber auch ü ber den Salzstöcken Norddeutschlands verkarstet der Gipshut und
f ü hrt zur Absenkung des Geländes. Der Gipshut ist das auch als Caprock bezeichnete
Residualgestein des aufgelösten Salzstocks oberhalb des Salzspiegels. Dabei wird als
Salzspiegel die Kontaktzone zwischen dem vom Grundwasser aufgelösten und dem
noch nicht aufgelösten Salz bezeichnet. Der Gipshut hemmt die weitere Aulösung
des Salzstocks. Sulfatkarst tritt somit ot zusammen mit dem im folgenden Abschnitt
beschriebenen Chloridkarst auf.
Chloridkarst
Steinsalz ist mehrere tausend Mal löslicher als Kalkstein. Aus diesem Grunde schreitet
bei Chloridkarst die Verkarstung besonders schnell voran und f ü hrt zu entsprechend
dramatischen Bergsenkungserscheinungen und Tagesbr ü chen (Abb. 11.10). Wie be-
reits angemerkt bezeichnet man die Kontaktzone zwischen aufgelöstem und nicht auf-
gelöstem Salz als Salzspiegel . Da Steinsalz in der Regel mit anderen Evaporiten autritt,
ergibt sich ein komplexes Zusammenspiel von Auslaugungs- und Karstphänomenen.
Die Verkarstung der Zechsteinsalze f ü hrte zum Beispiel in Hessen bei den zum Teil
als Tunnel ausgef ü hrten Neubaustrecken der Bundesbahn zu erheblichen Problemen
(Prinz 2011). Neben der regulären Auslaugung des Steinsalzes entlang der paläogeo-
graischen Randbereiche des Zechsteinmeeres (Salzhang) störten auch hier Subros-
ionssenken die Bauma ß nahmen (Abb. 11.11). An der Oberläche zeigen sie sich als
kesselförmige Depressionen von mehreren Kilometern Durchmesser. Sie gehen auf
die verstärkte Auslaugung des Zechsteinsalzes in der Umgebung von Störungen und
Zonen hoher Kl ü tigkeit zur ü ck.
Abb. 11.11 Reguläre und irreguläre Auslaugung (interpretiert nach Weber 1967, Büchner 1996 und
Heitfeld et al. 2003b).
Search WWH ::




Custom Search