Geology Reference
In-Depth Information
Abb. 11.8 Entwicklung des Sulfatkarstes in der Maluenda-Region, Calatayud-Graben, Spanien (sche-
matisch nach Gutierrez 1995).
mehr gewährleistet war. Die Planung wurde geändert und die Schwimmhalle etwa
100 m nördlich ü ber eine bereits bestehende Doline gebaut. Zwar gibt es auch hier Lö-
sungskanäle im Untergrund, doch diese sind mit grobkörnigen Versturzmassen auf-
gef ü llt, die sich nicht verl ü ssigen können. Um die Schwimmhalle sicher zu gr ü nden,
wurde die Baugrube tiefer als geplant ausgeschachtet und mit tragfähigem Schotter-
material aufgef ü llt, das intensiv verdichtet wurde. Den speziellen Baugrundbedingun-
gen wurde somit durch eine angepasste Gr ü ndung begegnet.
Sulfatkarst
Gips entsteht im Rahmen der Eindampfung von Meeresbecken und Seen. Bei der sich
bildenden Salzlagerstätte scheiden sich zuerst Karbonate (Kalzit, Dolomit) aus, dann
folgen die Sulfate Gips und Anhydrit, dann Halit (Steinsalz) und schlie ß lich Kali- und
Magnesiumsalze. Mit dem Salinarzyklus entstehen so mitunter mächtige, lächige Sul-
fatvorkommen. Der wasserfreie Anhydrit (CaSO 4 ) wird im Kontakt mit Wasser zu
Gips (CaSO 4 ·2H 2 O). Bei der Hydratisierung kommt es zu einer Volumenzunahme von
bis zu 60%, was zu Hebungen des Deckgebirges f ü hren kann. Dem entgegen wirkt die
gro ß e Lösungsfähigkeit von Gips, die zu einer Verkarstung des Untergrunds f ü hrt. Als
Gipsspiegel wird die Grenze zwischen dem ausgelaugten (gelösten) und dem unausge-
laugten Gipsgebirge bezeichnet. Der Anhydritspiegel ist die Grenze zwischen Anhydrit
und Gips, der sich durch Wasseraufnahme bei gleichzeitigem Quellen bildet.
Gips ist bis zu hundert Mal löslicher als Kalkstein. Entsprechend dynamisch ist
die Entwicklung von Sulfatkarst . Die Lösungsfähigkeit nimmt zwar mit zunehmender
Sättigung ab, wird aber durch Lösungsgenossen wie Chlorid wieder verstärkt. Insbe-
sondere im Verschnittbereich von Kl ü ten und an Störungen kommt es zur Bildung
Search WWH ::




Custom Search