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geschieht auf gleicher (einfacher) Weise durch Freischneiden und Bildung des Kräf-
tegleichgewichts.
Bei der Bestimmung des resultierenden Erddrucks ermittelt man zunächst die ho-
rizontalen Erddruckspannungen
die dann ü ber die Mächtigkeiten der Bodenschicht z integriert werden, um den re-
sultierenden Erddruck zu bestimmen. Dabei wird bei jeder Bodenschicht die dar ü ber
lagernde Bodenschicht als lächige Aulast p betrachtet, mit
Das folgende Beispiel veranschaulicht den Berechnungsgang.
F ü r einen 6 m tiefen Geländesprung sind die Erddruckspannungen und der
resultierende Erddruck zu bestimmen. Die Bodenkennwerte und Erddruck-
beiwerte sind in Abbildung 10.84 dargestellt. Die Wand ist vertikal ( ʱ = 0), das
Gelände ist horizontal ( ʲ = 0) und der Reibungswinkel zwischen der St ü tzwand
und dem Boden entspricht zwei Drittel des Reibungswinkel des Bodens ( ʴ = 2/3 ˆ ).
Der resultierende horizontale Erddruck ergibt sich zu 85.14 kN/m. Da die Kohäsi-
on ein schwer einzuschätzender Bodenkennwert ist und möglicherweise (zum Bei-
spiel beim Austrocknen des Bodens) stark vermindert werden kann, wird nach den
geltenden Regelwerken eine Vergleichsberechnung mit einem Ersatzboden (anstel-
le des kohäsiven Bodens) durchgef ü hrt. Dieser Ersatzboden hat keine Kohäsion,
aber einen Ersatzreibungswinkel von ˆ* = 40 ° . Mit dem Ersatzboden ergibt sich ein
resultierender horizontaler Erddruck von 68.85 kN/m. Der Erddruck unter Be-
r ü cksichtigung der Kohäsion (85.14 kN/m) ist grö ß er und ist in der statischen Be-
rechnung anzusetzen.
Analog dem aktiven Erddruck wird auch der passive Erddruck oder Erdwiderstand be-
stimmt, der sich zum Beispiel im Bereich der Einspannung einer St ü tzwand aubaut.
F ü r homogenen, nicht bindigen Boden gilt
Der Erdwiderstandsbeiwert K pgh [-] liegt wie der aktive Erddruckbeiwert tabelliert
bzw. als Diagramm vor (Abb. 10.83).
Der aktive und der passive Erddruck deinieren Grenzzustände, die bereits von
Rankine (1857) erkannt und f ü r idealisierte Bedingungen beschrieben wurden (Abb.
10.85). Neben den ebenen Gleitlächen wurden f ü r den passiven Fall auch kreiszy-
lindrische Gleitkörper (Krey 1926) oder gekr ü mmte Gleitlächen (Caquot & Kerisel
1948) untersucht, aus denen sich modiizierte Erdwiderstandsbeiwerte ergeben.
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