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Die Erstbelastungskurve ist ü berraschend lach, knickt aber ab einer bestimmten
Aulast ab. Nach Entlastung entspricht die Neigung der Wiederbelastungskurve un-
gefähr der Neigung der Erstbelastungskurve. Dieses Lastverformungsverhalten ist
typisch f ü r Böden, die eine Vorbelastung ˃ vb hatten. - Der Kurvenverlauf ist schl ü s-
sig, da sich das Projektgebiet im Einlussbereich eiszeitlicher Gletscher befand. Die
Gletscheraulast hat den Boden vorbelastet und ist nun, nach dem Abschmelzen,
nicht mehr vorhanden. Die Auswertung des Kompressionsversuchs ermöglicht
nun, die Mächtigkeit des Gletschers zu rekonstruieren: Der Knick in der Erstbelas-
tungskurve ist bei etwa 500 kN/m 2 . Unter Ber ü cksichtigung der zurzeit vorhande-
nen Bodenaulast folgt daraus
woraus sich mit einer Wichte f ü r Gletschereis von ʳ Eis = 9.3 kN/m 3 eine maximale
Gletschermächtigkeit von
ergibt.
Böden, die nie einem Überlagerungsdruck ausgesetzt waren, der grö ß er als der aktu-
elle ist, nennt man normalkonsolidierte Böden (NC). Überkonsolidierte Böden (OC)
waren dagegen bereits erheblich höheren Lasten ausgesetzt. Ein Ma ß f ü r die Vorbelas-
tung eines Bodens ist das Überkonsolidationsverhältnis (overconsolidation ratio)
mit ˃ vb als Vorbelastung und ˃ als aktuelle Belastung.
Das Zeitsetzungsverhalten ist eine Funktion der Entwässerung und Entgasung des
Bodens unter Belastung. Bei plötzlicher Belastung werden in wassergesättigten, bin-
digen Böden die Spannungen direkt an das Porenwasser weitergegeben. Die totalen
Abb. 7.48 Auswertung des Kompressionsversuchs.
 
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