Geology Reference
In-Depth Information
Gravimetrie
Bei
gravimetrischen Messungen
werden die Variationen des Schwerefelds der Erde ge-
messen, um gravimetrische Anomalien zu orten. Die Anomalien werden durch Dich-
tekontraste im Untergrund verursacht, die von geologischen Körpern hoher Dichte
(zum Beispiel Erzvorkommen) und geringer Dichte (zum Beispiel einem Salzstock)
verursacht werden (Abb. 7.15). Leichte Auf
ü
llungen, Kavernen und Schächte verursa-
chen ebenfalls messbare Schwereanomalien. Die Methode wurde in den 1950er Jahren
entwickelt, um Salzdome entlang des Golfs von Mexiko zu vermessen, die mit Ölvor-
kommen assoziiert wurden.
Nach dem
Newtonschen Gravitationsgesetz
wirkt eine Gravitationskrat
F
zwischen
zwei Massen
m
1
und
m
2
, die einen Abstand von
r
haben
wobei
G
die Gravitationskonstante ist (6.674 x 10
-11
Nm
2
kg
-2
), die bereits Henry Ca-
vendish 1798 mit einer Coulombschen Drehwaage bestimmte. Unter Beachtung von
Newtons Aktionsprinzip
folgt die Schwerebeschleunigung mit
mit
m
1
als anziehende und
m
2
als angezogene Masse. Mit der Schwerebeschleunigung
und dem Schwerepotenzial
lassen sich Schwerekontraste im Untergrund kartieren.
Die Messung erfolgt mit hochempindlichen Gravimetern (statischen Federwaa-
gen und oszillierenden Systemen). Sie sind lokal anzupassen, u. a. an die Topograie
(topograische Korrektur), die Höhe des Messpunktes zum Bezugsniveau (Freilut-
korrektur), die Masse der Gesteinsschichten zwischen Messpunkt und Bezugsniveau
(Bouguer-Korrektur) und die Gezeiten (Gezeitenkorrektur). Auch die Ablachung der
Abb. 7.15
Schwereanomalie
ʔg
z
(Vertikalkomponente) über einem
Körper, der einen deutlichen
Schwerekontrast verursacht
(
d
Tiefenlage).