Geology Reference
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Das Kaliber-Log vermisst die Ausbildung der unverrohrten Bohrlochwandung, um
Aussp ü lungen, Verkarstungen oder Verengungen infolge von Deformationen zu
dokumentieren.
Bei den geophysikalischen Bohrlochuntersuchungen werden eine Vielzahl von Ver-
fahren unterschieden: Mit der elektrischen Eigenpotenzialmessung (SP-Log) lassen
sich feinkörnige und somit wenig durchlässige Böden von grobkörnigen und somit
durchlässigen Böden unterscheiden. Bei der elektrischen Widerstandsmessung (EL-
Log) wird der elektrische Gesteinswiderstand aufgezeichnet, der sich petrograisch
korrelieren lässt, um zum Beispiel Sandstein von Tonstein zu unterscheiden. Die
Messung der nat ü rlichen ʳ-Strahlung (GR-Log) zeigt Schichten mit hohem Gehalt
an 40 K-Isotopen und somit hohem Ton- oder Schiefergehalt an. Die induzierte
ʳ -Strahlung infolge einer Neutronenbestrahlung (NG-Log) ist ein Ma ß f ü r den Was-
sergehalt und die Porosität. Alternativ kann auch die Verzögerung der Neutronen
gemessen werden (NN-Log). Das ʳ-ʳ-Log (GG-Log) liefert Informationen zur Ge-
steinsdichte und somit zur Schichtenfolge und zum Autreten von Störungen.
Weiterhin lassen sich im Bohrloch Schallgeschwindigkeiten messen (Sonic-/Acoustic-
Log) , die mit zunehmender Porosität und Zerlegungsintensität (Kl ü tungsintensi-
tät) abnehmen.
Eine Bohrung ist zu verf ü llen, sobald sie nicht mehr als Beobachtungspegel, f ü r Bohr-
lochmessungen, als Injektionsbohrung oder auf andere Weise benötigt wird. Mit der
Verf ü llung ist beabsichtigt, den urspr ü nglichen Zustand des Baugrunds wiederherzu-
stellen. Insbesondere grundwasserstauende Schichten sind vollständig zu restaurieren,
um zu vermeiden, dass zum Beispiel Kontaminationen von einem Grundwasserleiter
zum nächsten getragen werden.
Bohrungen sind linienförmige Aufschl ü sse, die sich im Plan auf Punktinformati-
onen reduzieren. Die Interpolation zwischen den Bohrungen erfordert geologische
Erfahrung, die kein Lehrbuch vermitteln kann. Findlinge oder alte Bauwerksreste, ein
verkarsteter und somit unregelmä ß iger Übergang zum Grundgebirge, ein unregelmä-
ß iges Ausklingen von Schichten sind typische Beispiele f ü r Unwägbarkeiten, auf die
der Bodengutachter in seiner Stellungnahme hinweisen muss.
7.2.4 Geophysik
Die Geophysik untersucht im Grenzgebiet von Geologie und Physik den Aubau geo-
logischer Körper und Vorgänge, die auf und in ihnen stattinden. Sie untersucht zum
Beispiel die Architektur der Erdkugel, die Entstehung von Erdbeben oder die Wirkung
des Erdmagnetfeldes. Geophysikalische Methoden helfen, Lagerstätten zu orten und
geologische Grenzlächen wie Störungen oder Schichtgrenzen ausindig zu machen.
Abb. 7.11 Elastische Verformung
in einem Stab infolge einer
Druckwelle.
 
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