Geology Reference
In-Depth Information
schlussbohrung beindet. Nach Ausf ü hrung der Pilotbohrung wird der orientierte
Bereich ü berbohrt. Mithilfe der Einkerbung der Pilotbohrung wird der zu Tage ge-
förderte Kern im Labor nach Norden ausgerichtet und gef ü gekundlich aufgenommen.
Bei stark gekl ü tetem Gebirge lässt sich das nat ü rliche Trennlächengef ü ge ü ber die
Pilotbohrung mit einer Zementinjektion vermörteln und mit einem Nagel armieren
(integral sampling) . Der vermörtelte Bereich wird dann ü berbohrt und zu Tage geför-
dert. Das Verfahren wurde von Rocha (1971) entwickelt und erfolgreich bei gro ß en
Bauvorhaben eingesetzt, es ist allerdings teuer und zeitaufwendig. Bei weniger nach-
br ü chigem Gebirge kann alternativ das Bohrloch mit einer optischen Bohrlochsonde
(Fernsehsonde) aufgenommen werden. Mit ihr lassen sich Besonderheiten wie Stö-
rungen und Klutwasseraustritte einfach dokumentieren und archivieren. Selbst unter
dem Grundwasserspiegel wurde die optische Bohrlochsonde schon eingesetzt, nach-
dem genug Zeit zur Sedimentation gegeben wurde. Mithilfe eines mit der Kamera
verbundenen Kompasses wird die Orientierung von Trennlächen eingemessen. Die
Auslenkung der Bohrung wird mit einem Lot unterhalb der Kamera bestimmt. Sie
kann durchaus beträchtlich sein und zu Fehlinterpretationen f ü hren.
Die Bohrkerne werden in Bohrkisten gelagert (Abb. 7.9), falls sie nicht bereits (als
Dreifachkernrohr) in einer Plastikh ü lle verpackt sind. Es ist darauf zu achten, dass sie
vor Austrocknung, Durchfeuchtung und Frost gesch ü tzt sind. Entnahmetiefe, -datum
und die Richtung des Kernmarsches sind auf den Bohrkisten anzugeben. Möglichst
unmittelbar nach ihrer Förderung sind sie fotograisch zu dokumentieren, wobei eine
Farbskala neben die Bohrkiste zu legen ist. Bei der geotechnischen Bohrkernansprache
(Abb. 7.10) werden die folgenden Informationen festgehalten:
Allgemeine Informationen wie Bauobjekt, Ort und Lage der Bohrung, Bohrverfah-
ren, Bohrirma und Bohrmeister, Bohrzeitraum, Name des Geologen, der die Bohr-
kernansprache durchgef ü hrt hat, und das Datum der Bohrkernansprache.
Art und Farbe des Gebirges , veranschaulicht durch eine entsprechende Signatur.
Der Grundwasserstand (die Grundwasserstände). Der nat ü rliche Grundwasser-
stand stellt sich erst nachträglich ein, nachdem der störende Einluss der Bohrl ü s-
sigkeit abgeklungen ist.
Der Verwitterungsgrad V und die Gebirgsqualität RQD (Rock Quality Designation) ,
eine auf Deere (1964) zur ü ckgehende Indexzahl. Der RQD-Wert ist deiniert als
Abb. 7.10 Schematisches Form-
blatt für die Bohrkernansprache:
1 allgemeine Informationen,
2 Tiefe mit GW-Stand, 3 Messun-
gen (Verwitterungsgrad, Gebirgs-
qualität RQD, WD-Tests etc.),
4 Probennahme, 5 Gebirgsart,
6 Beschreibung und Anmerkun-
gen (Bohrfortschritt, Drehzahl,
Kernverlust, Wechsel der Bohr-
krone, Tiefe der Verrohrung falls
vorhanden etc.), 7 Bemerkungen
(Ausfall von Schreibern etc.) und
Unterschrit.
Search WWH ::




Custom Search