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Abb. 6.39
Über einem Wasser stauenden Horizont können sich Klutwasserdrücke aufbauen, die einen
Hang destabilisieren.
aus der Böschung ausstreicht (Abb. 6.39, mehr zur Standsicherheit von Böschungen
im Teil III). Anhand von Sedimentations- und Schichtlächenmerkmalen wie
Schräg-
schichtung, graded bedding
(gestute Sedimentation),
Rippelmarken
,
fossile Wurzelbö-
den
und
Belastungsmarken
lässt sich entscheiden, ob die Schicht normal lagert oder
ü
berkippt ist. Weitere Hinweise auf die Schichtenfolge gibt der Fossilinhalt. Bestimm-
te Fossilien traten in der Erdgeschichte nur kurz auf und hatten trotzdem eine weite
Verbreitung. Diese
Leitfossilien
dienen der zeitlichen Einordnung von Aufschl
ü
ssen
und damit ihrer räumlichen Korrelation. Die stratigraische Ansprache erlaubt somit
R
ü
ckschl
ü
sse auf die erdgeschichtliche Entwicklung des Gebiets und ermöglicht eine
Prognose geologischer Verhältnisse in Bereichen, die durch Sedimente bedeckt und
somit verh
ü
llt sind.
Bei der
petrograischen
Ansprache wird die Zusammensetzung des Gesteins unter-
sucht und der Gesteinstyp bestimmt. Als Kriterien dienen:
Der
Mineralinhalt
und dessen mengenmä
ß
ige Verteilung: gesteinsbildend sind Sili-
kate (Feldspat, Quarz, Glimmer etc.), Nichtsilikate (Calcit, Dolomit, Gips, Steinsalz
etc.) und Erzmineralien (Pyrit, Hämatit, Siderit, Limonit, Bleiglanz etc.). Bestimm-
te Mineralien können den Gesteinsaubau dominieren, wie zum Beispiel Quarz bei
Sandstein und Quarzit, Feldspat bei Basalt und Paragneis, Kalkspat bei Kalkstein.
Die
Struktur
des Gesteins: Sedimentgesteine haben eine körnige Struktur mit
bestimmter Korngrö
ß
e, Kornverteilung und Kornform. Die Struktur der Erstar-
rungsgesteine hängt von der Erstarrungsgeschwindigkeit ab. So unterscheidet man
idiomorphe (ungehindert gewachsene, da zuerst erstarrte) Mineralien von xeno-
morphen (behindert gewachsene, da zuletzt erstarrte) Mineralien, holokristalline
(vollkommen kristalline) von glasig erstarrten Mineralien, körnige (gleichmä
ß
ig
kristallisierte) von porphyrischen Strukturen (mit gro
ß
en Einzelkristallen in fein-
körniger Matrix), makrokristalline (grobkörnige) von mikrokristallinen (nur mit