Geology Reference
In-Depth Information
Im Diagramm (Abb. 4.4) sind die Verteilungstypen als Funktion der Wölbung und des
Quadrats der Schiefe dargestellt. Mithilfe dieses Diagramms lässt sich auf der Grund-
lage einer Stichprobe der zutrefende Verteilungstyp einer Grundgesamtheit in einfa-
cher Weise bestimmen.
4.2.3 Bayessches Updating
Die Ingenieurgeologie zeichnet sich dadurch aus, dass in der praktischen Projektbe-
arbeitung Folgerungen auf der Grundlage eines begrenzten Informationsstandes zu
ziehen sind. Dies hat mehrere Gr ü nde: die Datenerhebung ist teuer (zum Beispiel bei
Spannungs-Verformungsmessungen in einem Pilotstollen), sie ist schwierig (zum Bei-
spiel bei der Ermittlung des Klutwasserdrucks in einer Felsböschung), manchmal ist
sie sogar unmöglich (zum Beispiel bei der Rekonstruktion der Geometrie von St ü tz-
pfeilern in einem unzugänglichen Bergwerk, von dem kein Risswerk mehr existiert,
keine Pläne mehr vorliegen). Die Analyse von Proben zur Ermittlung des Material-
verhaltens erfordert Zeit und Geld - Geld, das grundsätzlich knapp ist, und Zeit, die
meistens fehlt.
In einigen Fällen ist es möglich, indirekte Informationen zu nutzen. Ein Beispiel:
Auf einem ehemaligen Betriebsgelände suchen wir nach kontaminierten Bereichen.
Alle Gebäude wurden vor Jahren abgerissen. Bodenproben wurden bislang aus Kosten-
gr ü nden keine genommen. Allerdings wurde eine Erstbewertung aufgrund von alten
Betriebsplänen und Lutbildern durchgef ü hrt und eine Gefährdungskarte erstellt, auf
der die Wahrscheinlichkeit möglicher, oberlächennaher Baugrundkontaminationen
Abb. 4.5 Lokalisierung der Quelle
der Verschmutzung mit Bayes-
schem Updating.
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