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Abbildung 4.2 verdeutlicht diesen Zusammenhang. Die Autrittswahrscheinlichkeit
von
X
zwischen
a
und
b
folgt bei kontinuierlichen Verteilungen durch Integration
und bei diskreten Wahrscheinlichkeiten durch Summenbildung
Eine Brachläche soll wieder nutzbar gemacht werden. Die Fläche war fr
ü
her
bebaut. Inzwischen sind alle Bauwerke r
ü
ckgebaut worden. F
ü
r die Gr
ü
n-
dungstiefe der Altbaufundamente liegen keine Planungsunterlagen mehr vor. Sie ist
sicher grö
ß
er als die frostfreie Tiefe, da sonst die Gebäude im Winter Schäden erlit-
ten hätten. Andererseits m
ü
sste sie geringer als die Tiefe zum Grundwasserspiegel
sein, da ein Ausschachten im Grundwasser erst mit modernen Methoden der Was-
serhaltung möglich wurde. Mit 0.80 m als frostfreie Tiefe und 1.50 m als Tiefe zum
Grundwasserspiegel lassen sich ein oberer und ein unterer Grenzwert herleiten. Da
keine weiteren Informationen vorliegen wird die Wahrscheinlichkeit zwischen die-
sen beiden Grenzwerten als gleichverteilt angenommen. Wie gro
ß
ist die Wahr-
scheinlichkeit, dass Fundamente bis zu einer Tiefe von 1.15 m angetrofen werden?
Nach
folgt eine Wahrscheinlichkeit von 50%. Die Tiefe von 1.15 m entspricht auch dem
Mittelwert der Gleichverteilung. Eine Wahrscheinlichkeit von 50% ist daher schl
ü
s-
sig.
Dem Göttinger Mathematiker Carl Friedrich Gau
ß
(1777-1855, Abb. 4.3) gelang es
eher beiläuig, im letzten Abschnitt seiner bedeutenden Arbeit zur Bewegung der
Himmelskörper
heoria motus corporum celestium
(1809) eine Fehlerkurve herzu-
leiten, die Grundlage der wohl wichtigsten Verteilungsfunktion wurde, mit der viele
nat
ü
rliche Variablen beschrieben werden können. F
ü
r die Wahrscheinlichkeitsdichte
der
Gau
ß
-Verteilung,
auch
Normalverteilung
(Abb. 4.1) sowie die Erwartungswerte f
ü
r
Mittelwert und Streuung gilt