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Erste Siedler
Immerhin gelang es den Friesen, Salz zu
gewinnen und damit schnell verderb-
liche Lebensmittel wie Fisch haltbar zu
machen. Damit konnten sie nun han-
deln. Sie blieben aber weitestgehend für
sich, eine vergleichbare politische
Macht, wie sie die weiter südlich leben-
den Dithmarscher hatten, entwickelten
die Nordfriesen nie. Sie gerieten im
11. Jh. unter dänische Oberhoheit, und
dabei blieb es jahrhundertelang bis in die
jüngere Geschichte. Ihr Leben war weni-
ger von politischen Mächten, als mehr
von den Naturgewalten der Nordsee ge-
prägt. Dazu später mehr.
Kleiner Salto rückwärts in der Geschich-
te. Bis zum 7. Jh. blieb das Geschichts-
buch in Schleswig-Holstein ziemlich
dünn. Es gibt wenig an verbrieften Zeug-
nissen der älteren Zeit. Neuere Funde
lassen den Schluss zu, dass bereits vor
gut 14.000 Jahren Menschen im heuti-
gen Nordfriesland gelebt haben. Um
3000 v. Chr. siedelten sich jedenfalls
Bauern dauerhaft im Küstenbereich an,
etliche Großsteingräber aus dieser Zeit
in Albersdorf und auf Sylt belegen es.
Auch gibt es Grabhügel aus der Bronze-
zeit (ab etwa 2000 v. Chr.) mit teilweise
kostbaren Beigaben. Aus der späteren
Eisenzeit (um 450 v. Chr.) gibt es eben-
falls Funde, aber diese fielen schon spär-
licher aus, die Besiedlung nahm ab.
Schon um die Zeitenwende lebten
Angeln und Sachsen im heutigen
Schleswig-Holstein, viele von ihnen zo-
gen während der Völkerwanderung wei-
ter nach Großbritannien. Die Historiker
sprechen von einer ziemlichen Entvölke-
rung der Küstenregionen etwa zwischen
dem 4. und 6. Jh.
Dithmarscher
Dithmarschen geriet 1062 ins Machtge-
biet des Herzogs von Stade. Jener hock-
te aber auf der anderen Seite der Elbe im
heutigen Niedersächsischen und küm-
merte sich herzlich wenig um das „fer-
ne“ Dithmarschen. Wozu hat man denn
seine Leute? Ein Stellvertreter regelte die
Geschäfte und hatte freie Hand. Das
ging etliche Jahre einigermaßen gut,
dann aber herrschte ein gewisser Graf
Friesen
Erst über die Zeit ab dem 7. Jh. ist wieder
etwas mehr bekannt. Die Friesen mach-
ten sich nach Norden auf, bevölkerten
wieder verstärkt die Küste und die In-
seln. Möglicherweise um der Christiani-
sierung zu entgehen, aber das bleibt eine
Vermutung. Sie siedelten auf den Inseln,
an der Küste und in den Uthlanden, den
Außenlanden in einer Zone von Marsch
und Mooren. Erste Deiche wurden ge-
baut, aber alles noch sehr bescheiden.
f Der prächtige Meldorfer Dom
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