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Rudolf, und die Sache nahm ein böses
Ende. Man schrieb das Jahr 1144, besag-
ter Graf forderte einfach zuviel von sei-
nen Bauern, da schlugen ihn die Dith-
marscher kurzerhand tot (siehe auch Ex-
kurs „Aufruhr in Dithmarschen“, bei der
Ortsbeschreibung von Burg). Daraufhin
ließ man die Dithmarscher einige Zeit
weitgehend in Ruhe.
Die Christianisierung bescherte dem
Land derweil erste Kirchen. Nach Mel-
dorf, wo Anfang des 9. Jh. das Kreuz er-
richtet wurde, waren im 13. Jh. weitere
Orte in Dithmarschen dran. Bis zum En-
de jenes Jahrhunderts standen immerhin
15 (nach anderen Quellen sogar 19) Kir-
chen, die auch eine gewisse politische
Macht ausübten. Aber nicht überall.
Reiche Großbauern hatten vor allem
im südlichen Dithmarschen das Sagen.
Sie deichten ihre fruchtbaren Marschbö-
den ein und besiedelten wertvolles Wei-
deland, was der Grundstock ihres Reich-
tums war.
Ein weiteres Merkmal waren die soge-
nannten Geschlechter. Dabei handelte
es sich um Siedlungsgemeinschaften, die
zwischen 1000 und 1200 entstanden. Die
einzelnen Geschlechter hielten fest zu-
einander. Der Gedanke der Blutrache
wurde genauso gepflegt wie Zusammen-
halt bei der Bedrohung durch äußere
Feinde. Und diese konnten schon im
Nachbardorf sitzen.
Gegen diese Geschlechter versuchten
sich die Kirchspielgemeinden zu eta-
268ns fr
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