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sen Landwirtschaft, natürlich hatten
auch die Dithmarscher ihre Boote.
Die Friesen wurden schon früh (im
11. Jh.) von den Dänen geschluckt. Hat
ihnen aber nichts ausgemacht. Sprachen
einfach weiter ihre eigene Sprache, die
verstand eh kein Fremder. Sie pflegten
ihre Deiche und schickten ihre Söhne als
Kapitäne auf alle Weltmeere. Stoisch er-
trugen sie Dänen, Preußen und die
CDU. Sogar die Touristen. Denn, das
lehrt uns bereits Theodor Storm via
„Schimmelreiter“: „Ihr höret wohl
schon, Herr, die Friesen rechnen gut.“
Und wie sie das können, fragen Sie mal
einen Sylt-Urlauber! Aber auch an der
Westküste schaffen es die Friesen, noch
die kleinsten Dörfer touristisch aufzu-
peppen, frei nach dem Motto, das jahre-
lang in einer Sylter Kneipe an der Wand
zu lesen war: „Touristen sind wie Ziegen.
Sie meckern und wollen doch gemolken
werden“.
Und die Dithmarscher? Die wussten
schon immer, was sie hatten. Marschbo-
den nämlich, den ließen sie sich nicht so
einfach wegnehmen, den verteidigten sie
z.B. in der Schlacht bei Hemmingstedt
(siehe „Geschichte“). Sie spuckten kräf-
tig in die Hände, verschoben kurzerhand
die Küstenlinie, rangen dem Meer neuen
Boden ab. Das taten die Friesen auch,
aber irgendwie sind die Dithmarscher
bekannter als erfolgreiche Bauern. Heute
ernten sie Kohlköpfe im Herbst, so viele
wie sonst nirgendwo in Europa.
Die Dithmarscher hatten lange Jahre
eine selbstständige Bauernrepublik. Das
weiß nur kaum jemand. Der friesische
Freiheitsruf „Lewer duad üs Slav“ dürf-
202ns fr
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