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chemischen Industrie gewaltige Kom-
plexe hochgezogen wurden.
Den Urlaubern gefällt Dithmarschen
offensichtlich so, wie es ist. Gute zwei
Millionen Übernachtungen zählt man
Jahr für Jahr. Die meisten zieht es nach
Büsum, Friedrichskoog und in die Som-
merfrische Dithmarschens. Aber auch in
den meisten kleineren Orten werden Fe-
rienquartiere angeboten.
te. Der einstige Ort liegt heute auf dem
Grund des breiten Stroms.
Immer wieder auftretende Sturmflu-
ten machten die Bewohner so mürbe,
dass sie 1654 den Friedhof und 1674 ihr
Dorf aufgaben. Der neue Friedhof wur-
de weiter im Hinterland angelegt, am
Platz der heutigen Jakobuskirche. Wie
sehr die Menschen von den Naturgewal-
ten drangsaliert wurden, erzählt der Ver-
ein für Brunsbütteler Geschichte. Eine
besonders schlimme Flut zu Weihnach-
ten 1717 ließ den Deich auf 100 m Länge
brechen und spülte 62 Häuser komplett
fort, 173 Menschen ertranken. Damit
nicht genug: In den folgenden vier Jah-
ren erlitten die gebeutelten Bewohner
noch ein Dutzend Sturmfluten, kämpf-
ten immer wieder gegen gebrochene
Deiche und überschwemmte Felder an.
Mühsam rang man dem Meer Land ab,
durch Schließung von neu geschaffenen
Deichen entstand neues Land, ein Koog.
Dann kam Ende des 19. Jh. die Wende
mit dem Bau des Nord-Ostsee-Kanals.
Nach acht Jahren Buddelei und Plackerei
wurde er am 21. Juni 1895 um 4 Uhr
morgens durch die kaiserliche Jacht
„Hohenzollern“ eingeweiht. Wie stark
der Bezug der Stadt zum Kanal ist, zeigt
auch das Brunsbütteler Stadtwappen. Es
bildet den Kanal ab, über dessen Wellen-
linien ein Anker gelegt ist. Dieser sym-
bolisiert die Schifffahrt, ein quergestell-
ter Spaten steht für die traditionelle
Landwirtschaft.
Der Kanalbau und die vorteilhafte La-
ge an Elbe und Nordsee führten dann in
den 70er Jahren des 20. Jh. zu einer ver-
stärkten Industrieansiedlung. Mehrere
chemische Großbetriebe wurden am
Elbdeich gebaut, auch ein AKW. Man
mag diese geballte Industrie als optisch
Brunsbüttel
Brunsbüttel ist eine Kleinstadt, die heute
geprägt ist vom Nord-Ostsee-Kanal, der
hier in die Nordsee mündet. Die Schleu-
senanlage ist denn auch die größte At-
traktion des Ortes. Ein klein wenig Un-
recht täte man Brunsbüttel aber doch,
reduzierte man es nur auf die Kanal-
schleusen. Denn als diese vor knapp 100
Jahren gebaut wurden, hatte Brunsbüttel
bereits 600 Jahre Geschichte auf dem
Buckel. Rund um die Jakobuskirche im
Stadtteil Brunsbüttel-Ort kann man
auch heute noch viele historische Häuser
betrachten.
Geschichte
1286 wurde das Kirchspiel Brunsbüttel
erstmals urkundlich erwähnt, aller-
dings aus wenig rühmlichem Grund: Die
Brunsbütteler wurden nämlich vertrag-
lich verdonnert, nicht länger die Schiffe
der Hamburger Kaufleute auf der Elbe
zu überfallen. Vielleicht lag es ja an die-
sen frühen Sünden, dass sich später nach
und nach die Elbe Alt-Brunsbüttel hol-
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