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Die Autofahrer bleiben meist auf den
breiteren Durchgangsstraßen, aber lei-
der nicht immer. Zumindest aber wird
hier im Allgemeinen recht sutsche ge-
fahren, schön langsam.
sen zu ihrer Kreuzfahrt durch die Insel-
welt des Wattenmeers hoch nach Sylt.
Alte Kirchen
Drei alte Kirchen laden zu einem Besuch
ein. Die alt-katholische Kirche St. The-
resie am Osterdeich, auch „Dom“ ge-
nannt, steht seit 1972 unter Denkmal-
schutz. Sie wurde 1662 von holländi-
schen Deichbauern errichtet. St. There-
sie gilt als älteste alt-katholische Ge-
meinde in Deutschland. Die schreckli-
che „Mandränke“ hatte gerade ein paar
Jahre vorher gewütet, und die Holländer
wurden zum Deichbau angeworben. Die
Kirche ist klein, ein hochgewachsener
Mensch sollte schon mal beim Eintreten
den Kopf einziehen. Im Inneren befin-
den sich Altar, Taufstein und Kanzel so-
wie einige wenige Sitzbänke.
Am Altar hängt ein Kreuzigungsbild
aus dem Jahr 1887. Vor der links befind-
lichen Kanzel hängt eine Stickerei, auf
der ein Text in spanischer Sprache von
Theresa von Ávila (1515-1582) einge-
stickt ist: „Nada te turbe, nada te espan-
te“ (Nichts verwirre dich, nichts ängstige
dich) liest man in den ersten beiden Zei-
len dieser Eloge an die Unfehlbarkeit
Gottes. Der Text trägt den Titel „Sólo
Dios basta“ (Gott allein genügt), was
man in der vorletzten Zeile lesen kann.
Vor dem Altar liegen einige Grabplatten,
die älteste stammt von 1662.
7 Flaggen im Wind
Gleich nach dem Passieren des Damms
liegt auf der linken Seite eine auffällige
Skulpturengruppe, genannt „7 Flaggen
im Wind“ von Tom Müllers. Die „Flag-
gen“ aus Stein oder Granit sind an Mas-
ten aus Lärchenholz befestigt, und sie
sind so gehauen, dass man aus der Ferne
den Eindruck gewinnt, sie wehten tat-
sächlich im Wind. Die Anzahl sieben
wurde gewählt, da Nordstrand aus sie-
ben Kögen besteht, die dem Meer in
mühevoller Arbeit abgerungen wurden.
Das Kunstwerk symbolisiert so gleich-
zeitig den ewigen Kampf gegen Wind
und Wellen. Außer den Skulpturen be-
finden sich dort auch noch Informa-
tionstafeln zum Wattenmeer.
Orte
Ein gutes Dutzend Dörfer verteilen sich
hübsch über die Insel, zwei haben Ge-
meindestatus: Nordstrand und Elisa-
beth-Sophien-Koog. Dass dort das Le-
ben tobe, kann niemand behaupten, eher
schon beim Norderhafen, denn dort
existieren vier Lokale in unmittelbarer
Nachbarschaft. Oder auch in Strucklah-
nungshörn, dem Fährhafen, wo die Fäh-
re zur Nachbarinsel Pellworm ablegt, ei-
ner „echten“ Insel übrigens. Von besag-
tem Fährhafen starten auch zweimal täg-
lich die Adlerschiffe der Reederei Paul-
f Die Kirche St. Vincenz
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