Geoscience Reference
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Weiterführende Literatur zur Verkrautung, ihre Taxierung im Gelände und ihre
Berücksichtigung bei der Auswertung sind Hillebrand ( 1950 ), Schenk ( 1965 ), Bel-
lin ( 1971 ), Bußmann ( 1978 ), Adrian ( 1992 ) zu entnehmen.
2. Korrekturen bei Eis: Bei zugefrorenen Gewässern wird die Reduktionsgangli-
nie zweckmäßigerweise aus den Differenzen der Wasserstände bzw. den Quotienten
der Durchflüsse im unbehinderten und behinderten Zustand konstruiert, was Durch-
flussmessungen während der Vereisung der Gewässer voraussetzt (s. Kap. 4.5.12
Durchflussmessverfahren). Dazu werden zunächst die Ganglinien des Wasserstands
W und des nach der W-Q-Beziehung ermittelten Durchflusses aufgetragen und
zusätzlich der Eisstand, die Lufttemperatur und der Niederschlag vermerkt. In diese
Ganglinie werden dann die Ergebnisse der Durchflussmessung Q v in der Eisperiode
eingetragen und aus der gültigen W-Q-Beziehung für diese Q v die entsprechenden
theoretischen Wasserstände W theor . sowie die Wasserstandsdifferenz gebildet:
(5.53)
W = W v
W theor .
Unter Beachtung der Temperatur-, Eis- und Niederschlagsverhältnisse wird mit den
aus den Durchflussmessungen gewonnenen ΔW-Werten die gesamte Ganglinie der
Wasserstandsdifferenzen als Reduktionsganglinie für die Eisperiode ermittelt und
gekennzeichnet.
Liegen keine Durchflussmessungen während der Eisperiode vor, dann kann die
Ganglinie der Reduktionswerte nach Kolupaila ( 1961 ) anhand des Wasseranstiegs
infolge des Beginns des Eisstandes und des Wasserstandsabfalls infolge des Eisauf-
bruchs durch lineare Interpolation zwischen den beiden ermittelten Reduktionswer-
ten festgelegt werden (mehr Details s. van Rinsum 1941 ; Hensen 1948 ; Kolupaila
1961 ; Muszkalay u. Szilagyi 1971; Pegelvorschrift 1978 ).
3.  Korrektur  des  Hyst e rese -E ffekts: Aus der empirischen Durchflussgleichung
von Chézy Q =
b
0 C
h 3 db folgt, dass sich eine Veränderung des Wasser-
spiegelgefälles auf den Durchfluss auswirkt. Grundsätzlich wird der Wasser-
standsgradient steiler bei zunehmendem Durchfluss, da ein größerer Durchfluss
eine größere Wassertiefe impliziert. Umgekehrt verhält es sich beim abfallenden
Ast eines Hochwassers. Daher weisen Hochwasserwellen höheren Durchfluss im
ansteigenden als im absteigenden Bereich auf. Wasserstand-Gefälle-Diagramme
(Abb. 5.72 ) verdeutlichen dies und zeigen zusätzlich, dass es sich hierbei um eine
Schleife handelt. Abb. 5.72 zeigt diesen Zusammenhang schematisch für den Ober-
und Unterlauf eines Gewässers. Zu beachten ist, dass in verschiedenen Fließbe-
reichen eines Gewässers sehr unterschiedliche Steigungen der Schleifen auftreten;
dies ist auch eine Bestätigung der in Kap. 5.1 aufgestellten Forderung, dass der
Wasserspiegel und sein Gradient möglichst nahe einer Durchflussmessstelle erfasst
werden muss.
Eine solche Schleife bildet sich analog dazu auch in der Wasserstand-Durch-
fluss-Beziehung. Da das Wasserspiegelgefälle dh/dt bei einer auflaufenden Hoch-
wasserwelle schon abnimmt, wenn der Wasserstand im Gewässer noch weiter an-
steigend gemessen wird, eilt der Durchflussscheitel dem Wasserstandsscheitelwert
voran (Abb. 5.73 ) und es ergeben sich trotz gleichen Pegelstands zwei verschieden
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