Geoscience Reference
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Abb. 3.1  Definition des
Begriffs Wasserstand. (Nach
Dyck u. Peschke 1995 )
h
PNP
• die Nutzung von Gewässern für den Schriftverkehr zu ermöglichen und zu si-
chern,
• Melde- und Warndienste, z. B. für Hochwasser, aufzubauen und zu betreiben,
• den Wasserstand von Gewässern in Hochwasser- und Niedrigwasserzeit zu regu-
lieren,
• morphologische Veränderungen z. B. des Gewässerbetts, zu erfassen und zu be-
urteilen,
den aktuellen Füllungsstand von Speichersystemen (z. B. Talsperren) als Grund-
lage für ihre Bewirtschaftung zu erfassen und zu nutzen.
Für die geregelte Bewirtschaftung wasserwirtschaftlicher Systeme ist neben dem
Wasserstand die Kenntnis der zugehörigen Durchflussmengen Voraussetzung (Ma-
niak 1997 ).
Zur Messung des Wasserstands dienen Pegel , auch Wasserpegel oder Limnime-
ter genannt (Schaffernak 1960 ). Für kurzfristige oder einmalige Wasserstandsbeob-
achtungen genügen i. d. R. einnivellierte Pflöcke, deren Abstich bestimmt werden
kann. Für längerfristige Beobachtungen dienen fest installierte Pegelstationen, die
je nach Anforderung und Fluktuation des Wasserstands mit registrierenden oder
nichtregistrierenden Messgeräten ausgestattet sind (vgl. Kap. 3.3 bis 3.5). Die Pegel
sind einerseits Bestandteil eines Messnetzes, mit dem das oberirdische Wasserdar-
gebot lückenlos erfasst werden soll (Aufbau und Betrieb von Messnetzen wird in
Kap. 8 ausführlich behandelt), andererseits müssen bei der Standortwahl einer ein-
zelnen Messstelle bestimmte Kriterien erfüllt werden, um das oben genannte Ziel
zu erreichen.
3.2 
 Kriterien für die Standortwahl einer Pegelstelle
Grundsätzlich sollte nach Boiten ( 2008 ) die Lage einer Pegelstelle im Rahmen
eines Messnetzes so ausgewählt werden, dass Wasserstandsinformationen für jeden
Punkt eines Gewässers zumindest mit Hilfe von Interpolation zur Verfügung ge-
stellt werden können. Für den Einzelstandort eines Pegels sollten folgende Voraus-
setzungen nach Möglichkeit erfüllt sein:
Die Pegelstelle sollte jederzeit bei allen denkbaren Wasserständen gefahrlos zu-
gänglich sein, auch wenn eine automatische Registrierung installiert ist.
Das Messprofil sollte so ausgelegt sein, dass die gesamte Wasserstands-
schwankung zwischen extremem Niedrigwasser und extremem Hochwasser er-
fasst wird.
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