Geoscience Reference
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d) u ( Q ) = [(1² + 0,1² + (1,5 × 0,8)²] 1/2 = 1,69 %
e) Die erweiterte kombinierte Standardunsicherheit bei einem Vertrauensbereich von
95 % U(Q) = 2 × u ( Q ) = 2 × 1,69 = 3,4 %.
2. Berechnung des Durchflusses nach Gl. (5.11) in Kap. 3.5.6 ergab
Q = 189 l/s.
3. Danach lautet des Ergebnis
Q = 189 l/s ± 3,4 % mit einem Vertrauensbereich von 95 %.
Tabelle 5.9 in Kap. 5.3.12 gibt aus der Literatur zusammengestellte Unsicherheits-
bereiche der verschiedenen Durchflussmessbauwerke.
5.3.12 
 Auswahl eines geeigneten Durchflussmessbauwerks
Die Auswahl von hydraulischen Strukturen, die zur Durchflussmessung eingerichtet
werden sollen, ist ein komplexer Planungsprozess, bei dem neben den vorhandenen
Geländeverhältnissen im Bereich der vorgesehenen Messstelle die Charakteristika
eines Messbauwerks und die Anforderungen an eine Messstelle vorab zu definieren
sind. Als Hilfe hierzu versteht sich ISO 8368 (1999). Im Einzelnen beinhaltet der
Auswahlprozess folgende Einzelschritte und Festlegungen:
1. Eigenschaften eines Messbauwerks:
a) Die erforderliche Höhe entscheidet einerseits maßgeblich über die Durch-
flusskapazität des Messbauwerks. So benötigt z. B. eine rundkronige Wehr-
schwelle eine deutlich geringere Bauhöhe als ein breitkroniges Wehr mit
Rechteckprofil. Andererseits ist zu bedenken, dass bei geringem verfügbaren
Längsgefälle des Gewässers Messbauwerken mit geringerer Empfindlichkeit
gegenüber Rückstau, wie z. B. Flumes, gegenüber V-Plattenwehren, der Vor-
zug gegeben werden sollte.
b) Der Messbereich, d. h. der minimal bis maximal messbare Durchfluss, wird
von der Form und Breite des maßgeblichen Kontrollquerschnitts bestimmt.
So haben Messbauwerke mit dreieckigem Querschnitt einen größeren Mess-
bereich als mit rechteckigem Ausbau.
c) Bzgl. Feststofftransport erleichtern Messbauwerke mit niedriger Bau-
höhe und strömungsgünstig gestaltetem Einlaufbereich (z. B. Flumes)
den Durchtransport von Sedimenten und Treibgut. Scharfkantige Platten-
wehre dagegen sind unter solchen Randbedingungen nicht oder nur bedingt
geeignet.
d) Das hydraulische Auflösungsvermögen R a , d. h. die Sensitivität einer
Anlage gegenüber Wasserstandsänderungen (s. Gl. (5.6) in Kap. 5.3.2) hat
unmittelbar Einfluss auf die erreichbare Genauigkeit. Hier sind Schütze
und Wehrtore wesentlich weniger empfindlich (3-5-mal) als Bauwerke
mit Überfall.
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