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Abb. 5.44  Pegel Lang-
scheid/Sorpe mit kurzem
Venturikanal und Messbrü-
cke. (Foto: Ruhrverband)
rücksichtigen, dass Abflussmessungen in der Natur auf der Grundlage einzelner Ge-
schwindigkeitsmessungen verfahrensbedingt ebenfalls Schwankungen aufweisen.
Es ist daher empfehlenswert, auch hydraulische Durchflussmessbauwerke durch
Naturmessungen zu kalibrieren.
Durch die Verwendung von geeignetem glatten Baumaterial (Edelstahl) im Be-
reich der Sohle und der seitlichen Einschnürungen konnte erreicht werden, dass
Verkrautung am Pegel Treckinghausen bisher nicht mehr auftrat.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass sich der kurze Venturikanal als Durch-
flussmessbauwerk als geeignet erwiesen hat. Nach der gleichen Bauart wurden in
der Zwischenzeit weitere vorhandene Pegel, wie z. B. der Pegel Langscheid, der
Abgabepegel der Sorpetalsperre (s. Abb. 5.44 ), umgebaut oder neue Pegel, wie der
Pegel Walkmühle an der Ennepetalsperre, erstellt und mit gutem Erfolg betrieben.
Vorteilhaft für den kurzen Venturikanal ist, dass er bei geringem baulichen Auf-
wand ausreichend genaue Messungen, insbesondere im Bereich der kleinen Abflüs-
se, ermöglicht. Er lässt sich in bestehende Fließquerschnitte einbauen, ohne dass
der Durchflussquerschnitt des vorhandenen Gerinnes dadurch wesentlich eingeengt
würde. Der Venturikanal hat gegenüber anderen Messbauwerken, wie z. B. Wehren,
den weiteren Vorteil, dass er bei Hochwasserereignissen überströmt werden kann
und der Durchfluss nur geringfügig behindert wird.
Durch den Einbau des kurzen Venturikanals ist ein zusätzlicher Aufstau des Was-
serstandes vor dem Messbauwerk nicht zu erwarten, d. h. die hydraulische Leis-
tungsfähigkeit der Ablaufrinne wird nicht wesentlich eingeschränkt.
Nach Hager ( 1994 ) kann die durch den kurzen Venturikanal fließende Wasser-
menge um bis zu ±5 % von der von ihm gegebenen Formel abweichen. Für die
durchgeführten Messungen am Pegel Treckinghausen 1/Verse ergaben sich Abwei-
chungen der rechnerischen Durchflüsse von deutlich unter ±5 % zu den Referenz-
messungen; insgesamt betrugen die Abweichungen im Mittel weniger als ±3 %.
Abschließend wird darauf hingewiesen, dass Venturikanäle verschiedener geo-
metrischer Ausformung in der Praxis auch als Fertigeinbauten angeboten werden
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