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nicht ändert. Andernfalls ist sie instationär. Eine Sonderform der stationären Bewe-
gung ist die gleichförmige Bewegung. Diese liegt vor, wenn in allen Punkten eines
Gewässerabschnittes ständig die gleiche Geschwindigkeit vorherrscht. Hierbei ist
die Geschwindigkeit nicht nur von der Zeit sondern auch vom Ort unabhängig.
Diese Unterscheidung zwischen stationärer und instationärer Fließbewegung ist
von großer Bedeutung bei der indirekten Methode der kontinuierlichen Durchfluss-
bestimmung über eine W-Q-Beziehung oder Durchflusskurve (vgl. Kap. 5.3), denn
diese ist nur bei stationärem Fließvorgang in offenen Gerinnen, bei dem eine ein-
deutige Beziehung zwischen Wasserstand und Durchfluss existiert, anwendbar.
Betrachtet man Gewässer entlang ihres Fließweges, so fallen zwei weitere
grundsätzlich verschiedene Bewegungsarten des Wassers ins Auge: strömender und
schießender Durchfluss. Zum einen „strömt“ ein Gewässer in fließenden Bewe-
gungen in einem Gerinne begrenzt durch die Wandungen der freien Ausbildung
der Oberfläche, der Sohle an der Grundfläche und der Ufer an den Seitenflächen
(s. Abb. 2.6 ). Beim Überfall, z. B. über einen Wasserfall oder ein Wehr, beschleu-
nigt sich das Gewässer erheblich bei gleichzeitiger Verringerung der Wassertiefe.
Hier handelt es sich um schießenden Durchfluss.
Den Unterschied zwischen Strömen und Schießen kann man sehr einfach an
folgendem Beispiel nachvollziehen:
Wenn man z. B. einen Stein ins Wasser wirft, so wird die Wellengeschwindig-
keit w als die Geschwindigkeit sichtbar, mit der sich ein Wellenring von seinem
Entstehungszentrum z fortbewegt. Bei stehendem Wasser bilden sich konzentrische
Kreise. Bei strömendem Wasser werden die Wellenkreise um die Fließgeschwindig-
keit v versetzt, ohne sich zu überschneiden.
Der Übergang vom Strömen zum Schießen verläuft kontinuierlich, weil sich die
Gegebenheiten der Strömung von der Stelle des Fließwechsels stromauf und stromab
Informationsausbreitung
Energiehorizont
I E
h v
strömend
h v, Wechselsprung
Q
Luftein-
mischung
V 2
2g
beschleunigt
schießend
Normalabfluss NA
schießend
Wechselsprung
strömend
Abb.  2.6  Ausbildung von Fließwechseln zwischen strömendem und schießendem Durchfluss.
(Zanke 2001 ; in: Lecher et al.)
 
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