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Wasserspiegel des Gerinnes gehoben werden, wobei ihre Höhendifferenz konstant
bleibt. Diese lässt sich dann leicht und mit Hilfe einer Lupe genau ablesen:
=
v
2
(4.24)
h
=
P
−
P
0
2
g
.
Gleichung (4.24) gilt bei Verwendung des Bernoulligesetzes streng genommen nur
für reibungsloses Strömen. Da beim Messvorgang aber Reibungswiderstände zu
überwinden sind, wurde der Beiwert
ξ
eingeführt:
v
2
2
g
.
(4.25)
h
=
ξ
Daraus folgt
v
2
=
2
g
·
h
(4.26)
.
ξ
Der Beiwert
ξ
, der alle bauartspezifischen Besonderheiten beinhaltet, lässt sich
rechnerisch nicht ermitteln, er wird daher empirisch durch Kalibrierung, ähnlich wie
beim hydrometrischen Flügel bestimmt.
ξ
kann in Abhängigkeit von der Staurohr-
form und der zugehörigen Empfindlichkeit gegenüber einem schrägen Anström-
winkel zwischen 0,6 und 1,3 schwanken; bei
ξ
= 1 wird nur der statische Druck
gemessen. Bei Staurohren nach Prandtl beträgt der Beiwert i. d. R. 1,0.
Der Einfluss von Schräganströmungen von verschiedenen Staurohrformen so-
wie die Entwicklung geeigneter Ablesegeräte wurden wissenschaftlich detailliert
untersucht. Aus der Fülle der Publikation hierzu sei insbesondere auf Prandtl (
1931
)
verwiesen. In Schaffernak (
1960
) ist die physikalische Ableitung zusammenfassend
dargestellt.
4.5.9.2
Messgeräte
Alle Staurohr-Messgeräte, ob Pitotrohr oder Prandtlsches Staurohr, haben das glei-
che Wirkprinzip bei heute ähnlichem Aufbau. Ein Metallkörper mit meist düsenför-
migem Kopf ist mit Befestigungsstutzen an einem Messträger befestigt. Innerhalb
des Metallkörpers befinden sich Stauöffnungen und Kanäle (s. Abb.
4.45
). Die zur
Messung des statischen Drucks beim Prandtl-Staurohr außen um das eigentliche
Staurohr angebrachte Drucksonde ist über Bohrungen mit der umgebenden Atmo-
sphäre verbunden (s. Abb.
4.45
). Dünne Silikonkautschukschläuche oder Kanäle
im Rohrträger dienen als Verbindungsleitung zwischen dem Staurohr und dem An-
zeigegerät.
Staurohre werden aus Messing oder Edelstahl mit unterschiedlichen
Stauöffnun-
gen
(1-6 mm) hergestellt. Die Wahl des Stauöffnungsdurchmessers hängt i. W. vom
Grad der Verunreinigung des Wassers ab. Allgemein gilt: Je kleiner die Stauöff-
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