Geoscience Reference
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nung, desto leichter können Verunreinigungen und Kondensattröpfchen die Mes-
sung stören.
Die Länge der im Handel angebotenen Staurohre liegt zwischen 250 und
2.500 mm, üblich sind 1.000 mm.
Zu Staurohren gibt es ein umfangreiches Regelwerk, in dem die Sonden, ihre
Handhabung und die Messunsicherheiten ausführlich beschrieben sind:
VDI 2080: Messverfahren und Messgeräte für raumlufttechnische Anlagen (April
1996),
VDI/VDE 2640, Blatt 1: Netzmessungen in Strömungsquerschnitten. Richtlinien
und mathematische Grundlagen (Juni 1993),
VDI/VDE 2640, Blatt 2: Bestimmung des Wasserstromes in geschlossenen, ganz
gefüllten Leitungen mit Kreis- oder Rechteckquerschnitt (Nov. 1981),
VDI/VDE 2640, Blatt 3: Bestimmung des Gasstroms in Leitungen (Nov. 1983),
VDI 2044: Abnahme- und Leistungsversuche an Ventilatoren (Aug. 1993).
Besonders in VDI/VDE 2640, Blatt 3 sind die Grundlagen der Messung und der
Konstruktion des Staurohrs nach Prandtl beschrieben. Dort werden auch die Stör-
einflüsse (Temperatur, Gasdichte, Kompressibilität, Schräganströmung, Turbulenz)
näher untersucht. Diese Normen stellen eine gute Entscheidungsgrundlage für die
Auswahl der Messgeräteausführung dar.
Zur Druckmessung stehen grundsätzlich zwei Varianten zur Verfügung:
a) mechanische Messung, bei der über einen Schlauch oder ein Röhrchen die Ver-
bindung zwischen dem Staurohr und einer Druckdose (Barometer) geschaffen
wird. Diese Variante benötigt keine elektrische Energie, erlaubt jedoch auch
keine großen Entfernungen zwischen Messwertgeber und Messwertaufnehmer.
b) elektronische Variante, bei der Differenzdrucksensoren mit piezoresistiven oder
kapazitiven Aufnehmern direkt die Druckdifferenz messen; sie können nach dem
Absolut- oder Relativdruckverfahren arbeiten (vgl. hierzu Kap. 3.5.4).
Abbildung 4.46 zeigt ein Prandtl-Staurohr mit zugehörigem Messwertaufnehmer,
wie er bei wasserbaulichen Modellversuchen im Franzius-Institut der Universität
Hannover im Einsatz war.
Staurohre werden heute im Wesentlichen von Firmen, die Messgeräte zur me-
teorologischen Windmessung herstellen, und von Firmen, die die Flugzeug- und
Automobilindustrie beliefern, angeboten (z. B. von Lambrecht, Göttingen; Dosch,
Berlin; Ahlborn, Holzkirchen; Thies, Göttingen, s. Firmeninformationen am Ende
von Kap. 4).
4.5.9.3   Anwendungsbereich
Staurohre werden zur punkthaften Geschwindigkeitsmessung mit hoher Genauig-
keit eingesetzt. Da sie ohne bewegliche Teile arbeiten, können sie auch bei verkrau-
teten Gewässern problemlos messen. Sie sind unempfindlich in der Handhabung
und daher auch für den Einsatz unter rauen Einsatzbedingungen geeignet, allerdings
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