Geoscience Reference
In-Depth Information
Kapitel 1
Aufgaben und Bedeutung der Hydrometrie
1.1 
 Definition
Hydrometrie wird im Wissenschaftsgebäude der Hydrologie allgemein als die
„Lehre vom Messen hydrologischer Größen“ definiert. Je nach Autor kann dies ein
großes Spektrum an Messgrößen vom Wasserstand und Durchfluss oberirdischer
Gewässer über Grundwasser, Bodenfeuchte, Sedimente bis hin zu Güteparametern
umfassen (Dyck u. Peschke 1995 ). Im englischsprachigen Raum beschränkt sich
dagegen die Hydrometrie im Allgemeinen auf die Durchfluss- und Strömungserfas-
sung oberirdischer Gewässer (Herschy 1978 , 2009 ; Boiten 2008 ). Da die heutige
Informations- und Kommunikationstechnik zunehmend die angewandten Messver-
fahren beeinflusst, erscheint es unabdingbar, digitale Datenspeicherung und Daten-
fernübertragung sowie elektronische Datenverarbeitung in die umfassende Behand-
lung der Hydrometrie einzubeziehen.
Daher wird im Folgenden die Hydrometrie in Anlehnung an den internationalen
Gebrauch als die
Lehre von der Messung, Übertragung und Primärverarbeitung von Durchflussdaten in
oberirdischen Gewässern
definiert. Dies soll sowohl natürliche Gewässer als auch vom Menschen geschaf-
fene oberirdische Gerinne (z. B. offene Abwasserkanäle und Schifffahrtsstraßen)
umfassen. Definitionsgemäß wird danach der Durchfluss in geschlossenen Rohr-
leitungen und unterirdischen Kanälen hier nicht behandelt.
1.2 
 Aufgaben und Inhalte
Die Erfassung von Wasserstand und Durchfluss der Gewässer ist eine wesentliche
Voraussetzung für die Bemessung wasserwirtschaftlicher Anlagen und die rationel-
le Bewirtschaftung des Wasserdargebots ebenso wie für die Simulation hydrologi-
scher Prozesse mit Hilfe von mathematisch-physikalischen Modellen. Alle ermittel-
ten Bemessungswerte und Bewirtschaftungsregeln können nach Dyck ( 1980 ) nur so
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