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Abb. 3.49  Vertikal-Trom-
melschreiber (Seba Hydro-
metrie Typ Alpha)
Analog-mechanische Aufzeichnung: Hierbei handelt es sich im Allgemeinen um
Pegelschreiber, die graphisch den Wasserstand kontinuierlich auf einem Regis-
trierstreifen (i. d. R. aus Papier) über eine bestimmte Zeitdauer aufzeichnen. Bei
Anwendung z. B. des Schwimmerprinzips zur Wasserstandserfassung (Kap. 3.5.1)
wird die Bewegung des Schwimmers mittels des Schwimmerseils auf das Schwim-
merrad und von dort auf einen Schreibstift übertragen, der auf dem auf der Pegel-
trommel aufgespannten Diagrammpapier (Pegelbogen) die Wasserstandsganglinie
aufzeichnet. Die Schreibtrommel wird durch ein Uhrwerk gleichmäßig in einstell-
barer Geschwindigkeit um ihre eigene Achse gedreht. Die Trommeln der Schreib-
pegel können horizontal oder vertikal angeordnet sein. Abbildung 3.49 zeigt einen
horizontal gelagerten Trommelschreibpegel, wie er weltweit (verschiedene Herstel-
ler) auch heute noch im Einsatz ist. Die Trommeln werden von Uhren (mechani-
sche oder Quarz-) in vorgebbarer Geschwindigkeit bewegt; die Umlaufzeiten der
Trommel können zwischen 8 und 32 Tagen gewählt werden. Gebräuchlicher Wert
bei Pegeln im Binnenland ist bei einem Papiervorschub von 2 mm/h eine Trommel-
umlaufzeit von 8 Tagen. Das bedeutet, dass bei dieser Einstellung die Pegelbögen
alle 8 Tage (jede Woche) gewechselt werden müssen.
Damit die Gehäuse der Pegelschreiber bei einer großen Spannweite zwischen
zu messendem niedrigsten und höchsten Wasserstand nicht übermäßig und unter-
schiedlich groß werden, können Aufzeichnungsmaßstäbe von 1:1, 1:2,5, 1:5, 1:10,
1:20 bis 1:50 durch verschiedene Seilführung (Abb. 3.50 ) und durch den Austausch
von Schwimmerrädern eingestellt werden. Das Übersetzungsverhältnis muss umso
höher sein, je größer die zu messenden Wasserstandsänderungen sind.
Im Binnenland wird bei einer Schreibbreite von 250 mm ein Höhenmaßstab von
1:10 eingesetzt.
Damit Aufzeichnungen von außergewöhnlich hohen oder niedrigen Wasserstän-
den nicht verloren gehen, gibt es seit vielen Jahrzehnten Umkehrschreibwerte, bei
denen eine an sich über den Diagrammrand hinausgehende Ganglinienspitze sym-
metrisch nach innen ausgeklappt aufgezeichnet wird (Abb. 3.51 ). Dies wird me-
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