Geoscience Reference
In-Depth Information
GOES oder in fester Umlaufbahn wie NOAA/AVHRR, LANDSAT, SPOT und
ERS-1, zur Zeit mit ausreichender Genauigkeit sowohl in zeitlicher als auch räum-
licher Auflösung nicht möglich ist und dies auch in absehbarer Zukunft nicht er-
reichbar sein wird (Papadakis 2008 ).
3.5.8 
 Aufzeichnung und Speicherung von Wasserstandsdaten
Einführung: Ziel von kontinuierlich arbeitenden Wasserstandsmessgeräten ist die
Aufzeichnung des Wasserstands als Funktion der Zeit, auch Ganglinie genannt.
Alle in Kap. 3.5 aufgeführten Verfahren der Wasserstandsmessung sind für eine
solch kontinuierliche Erfassung geeignet. Grundsätzlich kann die Aufzeichnung/
Registrierung sowohl mit mechanischen als auch elektronischen Systemen oder
auch beiden gleichzeitig erfolgen.
Zur mechanischen Aufzeichnung dienen Pegelschreiber, die den Wasserstand in
analoger Form auf einen Papierstreifen für einen vorgegebenen Zeitraum (Tag, Wo-
che, Monat) aufschreiben. Digital-mechanische Registriergeräte, die die Wasser-
standsdaten auf einem Lochstreifen (z. B. 8-Kanal Lochstreifenpegel System Ott
oder 16-Kanal Tape Punch Recorder System Stevens) aufzeichneten, waren in den
1970er und 1980er Jahren im Einsatz und sind heute durch weiterentwickelte elek-
tronische Registriersysteme ersetzt.
Die elektronischen Datenerfassungssysteme werden unterteilt in Datalogger
(Datenspeichergeräte), die vor Ort an der Pegelstelle die Daten sammeln und für
einen vorgegebenen Zeitraum speichern und Fernübertragungs- oder Telemetrier-
systeme (Kap. 6.2), die die Messdaten ein Mal pro Tag oder in Echtzeit zu einem
Zentralrechner, z. B. in einer Steuer- oder Leitzentrale, übertragen.
Die analog-mechanischen Aufzeichnungen müssen für weitergehende Nutzung
in der EDV zu einem späteren Zeitpunkt manuell umgewandelt (digitalisiert) wer-
den. Hierzu gibt es EDV-gestützte halbautomatische Digitizer, dennoch ist dies
arbeitsintensiv. Elektronisch-digital gespeicherte Daten können direkt in Rechnern
weiterverarbeitet werden, bedürfen jedoch auch einer vorherigen Qualitätskontrolle
und ggf. Korrektur.
Welche der beiden Registriertechniken zum Einsatz kommt, muss auf der Grund-
lage der aktuellen wissenschaftlichen und technischen Rahmenbedingungen von
Fall zu Fall entschieden werden. Generell gilt, dass zum heutigen Zeitpunkt einer
Ausstattung mit digital-elektronischen Registriereinrichtungen häufig der Vorzug
gegeben wird, da die Kosten für die Erstinstallation gegenüber den Personalkos-
ten für einen jahrzehntelangen Betrieb verhältnismäßig gering sind. Aus Datensi-
cherheitsgründen ist der kombinierte Einsatz von analog und digital registrieren-
den Systemen ideal. Bei Messstellen mit vorhandener Messtechnik ist dies relativ
kostengünstig durch Nachrüstung mit digitaler Datenerfassung zu erreichen. Dies
wird im Zusammenhang mit Fragen der Redundanz von Messsystemen in Kap. 7.3
ausführlich erörtert.
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