Geoscience Reference
In-Depth Information
Zur Verhandlung stand die Verlängerung oder Erneuerung des auslaufenden Kyoto-
Protokolls als Kernstük der globalen Klimadiplomatie.
Das Kyoto-Protokoll wurde 1997 ratiiziert und trat 2005 in Krat. Neben der
Europäishen Union sind diesem Protokoll, das die Reduzierung von Emissionen
um 5,2 % gegenüber dem Stand von 1990 zum Ziel hat, 193 Nationen beigetreten.
Für die sogenannten Shwellen- und Entwiklungsländer wurden keine Reduktion-
sziele vereinbart, und Kanada ist im Jahr 2011 aus dem gemeinsamen Protokoll aus-
getreten. In Kopenhagen sollte ein Fahrplan für die ab 2013 beginnende zweite Ver-
plihtungsperiode des Protokolls ausgearbeitet werden. Die rhetorishe Zuspitzung
und Betonung der Bedeutung der Kopenhagener Konferenz im Vorfeld durh Wis-
senshat und Medien sollten das fast unmöglih Ersheinende möglih mahen: die
USA mit in das Protokoll einzubinden, die großen Shwellenländer wie Indien, Ch-
ina und Russland zu Emissionsreduzierungen mit zu verplihten, ein bisher als eher
untauglih erwiesenes Regelwerk zu erneuern und das Ganze in der kurzen Zeit
einer Konferenz unter Dah und Fah zu bringen.
Die EU-Vertreter mühten sih redlih, auh die nationalen europäishen Vertreter
etwa aus Deutshland oder Dänemark, aber am Ende gaben Länder wie die USA,
China, Brasilien, Indien und Südafrika das Ergebnis vor: eine Erklärung, dass man
sih bemühen werde, das 2-Grad-Ziel einzuhalten, und dass man Mitel für bessere
Anpassung bereitstellen würde. Konkret erklärte man die ernste Absiht, eine
„Klimainanzierung“ von Nord nah Süd zu implementieren, mit ansteigenden Sum-
men, ab 2020 sollten es 100 Milliarden Dollar jährlih werden. Unklar ist, ob das nur
eine Umwidmung shon ließender Mitel sein wird oder vielleiht doh neu zur
Verfügung gestelltes Geld.
 
Search WWH ::




Custom Search