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(.) Wegen seines Vortrags hat der Gospelhor seine Probe vershoben, die Lokal-
politiker sind gekommen, viele Touristen. Die Einheimishen haben aublasbare
Sitzkissen mitgebraht.“
Auh die globale Klimapolitik ist indirekt anwesend:
„Es ist das Ende eines langen Tages, an dem sih Wyk und die Weltpolitik ganz
nahe kommen. Einigung über Klimaziele, steht an diesem Tag in den Zeitungen, in
Italien haben die Regierungshefs der G-8-Staaten versprohen, die Treibhausgase
zu reduzieren, sodass die Erwärmung im Vergleih zur vorindustriellen Zeit unter-
halb von zwei Grad bleibt“.
Der Journalist spannt hier einen Bogen von globaler Klimakommunikation hin zu
einer von äußeren Ersheinungen, Herkunt und persönlihen Charakteristika ge-
färbten Unterhaltung. Vor Ort und in einer Situation, da untershiedlihe Meinun-
gen zur Disposition stehen, spielt plötzlih die Persönlihkeit des Forshers eine
Rolle. Auh am nähsten Tag kommt es zu einem rituellen Austaush von Hölih-
keitsformeln, als ein Küstenshützer vom Landesamt für Küstenshutz an Bord
kommt. Im Streit um alarmistishe oder weniger alarmistishe Prognosen zum
Meeresspiegelanstieg wird er mit den Worten zitiert, dass er den Zahlen von Hans
von Storh glauben würde, da dieser ein konservativer Klimaforsher sei. Doh
natürlih verlässt sih der Küstenshützer niht auf seinen persönlihen Eindruk,
sondern studiert den IPCC-Beriht und alle anderen Veröfentlihungen, um sih
einen Überblik über die Datenlage und ihre Verlässlihkeit zu vershafen, wie der
Journalist weiter berihtet:
„Aber auf Seite 821 [des IPCC Berihts] steht ein Satz, den Deihbauer gar niht
mögen: ‚Es gibt Deizite im wissenshatlihen Verständnis des Meeresspiegelan-
stiegs. Vielleiht untershätzen die Berehnungen die wirklihen Verhältnisse.'“
Mit den Miteln des Journalismus zeigt Max Rauner, dass der Klimawandel
zugleih auf einer Abendveranstaltung auf Föhr, in Italien auf einem G-8-Gipfel,
beim Landesamt für Küstenshutz und in den Modellen der Klimaforshung, erstellt
von den Supercomputern, verhandelt wird. Das Bild, das er entwirt, ist ganz anders
als das Klishee einer Klimawissenshat, die Zugang zur Wahrheit und deshalb das
Reht hat, Politik und Gesellshat zu sagen, wo es langgeht. Zum Vorshein kommt
vielmehr ein vielshihtiger Entsheidungsprozess zwishen selbstbewussten Ak-
teuren.
Während für viele das „Halten“ der Küstenlinie selbstverständlih ersheint, gibt
es in der Region doh auh andere Stimmen und Vorshläge. Der sehr bekannte und
