Geoscience Reference
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gewöhnlihe Beshleunigung in den letzten Jahrzehnten kann bislang jedenfalls
niht festgestellt werden. Ob sih der menshengemahte Klimawandel shon jetzt
im Meeresspiegelanstieg manifestiert, ist also durhaus fraglih. Für die Öfentlih-
keit ist es natürlih shwierig, zwishen der Vorstellung einer Vershärfung des
Risikos aufgrund des menshengemahten Klimawandels und dem „säkularen“, seit
hundert und mehr Jahren anhaltenden Anstieg des Meeresspiegels zu unter-
sheiden. Auf jeden Fall wird der Küstenshutz ernst genommen, und aufgrund der
Möglihkeit eines vershärten Risikos werden neue Deihe so gebaut, dass bei
Bedarf problemlos ein halber Meter auf die modernen Deihe gesetzt werden kann.
Der Küstenshutz ist die traditionell wihtigste und politish einlussreihste In-
stitution an der Küste, er trägt die Verantwortung für die Küstensiherheit. Diese
lag früher in den Händen der Küstengemeinden und des Deihgrafen; das Bild des
Deihgrafen, der den Spaten auf den Grund desjenigen Bauern stekte, dessen
Deihabshnit niht geplegt war, ist sprihwörtlih: Der betrofene Bauer musste
den Hof verlassen. Auh wenn der Küstenshutz heute in staatliher Hand ist, so ist
er noh immer eine politish wihtige Shnitstelle zwishen Bevölkerung und den-
en „in Kiel“ oder in Berlin. Noh immer ist die jährlihe Deihbegehung ein Akt von
ritueller Bedeutung; als der Nationalparkdirektor zum ersten Mal dazu geladen
wurde, um mit dem Deihgrafen, den Küstenshützern und anderen Honoratioren
die Deihe zu besihtigen, empfand er das als einen Ritershlag.
Küstenschutz und Klimaforschung
In einer Reportage in Die Zeit mit dem Titel „Klimawandel an der Küste. Kampf um
jeden Zentimeter“ 96 nahm der Journalist Max Rauner ein Trefen zwishen einem
Klimawissenshatler und einem Küstenshützer zum Anlass, sih auf die Spur von
Klimazukünten zu heten. Er spielt dies an konkreten Ereignissen durh und lässt
dabei vershiedene Akteure auf- und zueinander in Beziehung treten. Das
Forshungsshif „Ludwig Prandtl“ des Küstenforshungsinstituts des Helmholtz-
Zentrums Geesthaht mahte mit Wissenshatlern und Gästen an Bord eine Tour
entlang der Westküste Shleswig-Holsteins, um die Küstenforshung der Öfentlih-
keit vorzustellen. Über einen Abendvortrag in Wyk auf Föhr zu Fragen zum
Klimawandel und Meeresspiegelanstieg shreibt Max Rauner:
„Vorne steht der Klimaforsher Hans von Storh, der mit seinen weißen Haaren
und seiner norddeutshen Gemütlihkeit auh einen guten Pastor abgeben würde.
 
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