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hen könne - im Gegensatz zu den Südländern, deren Gastfreundshat wir zwar im
Sommer genießen, die aber, wie die Eurokrise zeigt, niht zu wirtshaten ver-
stünden. Bei den Teilnehmern der TV-Talkshow, in der diese hesen vorgestellt
wurden, löste dies zwar ein leihtes Befremden aus, aber niht einmal Oskar Lafon-
taine iel darauf eine Replik ein.
Eigentlih erstaunlih, handelt es sih hier doh einfah um klassishen Klimade-
terminismus, wie man ihn in bürgerlihen Lexika aus den Jahrzehnten um die
Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert jederzeit nahlesen kann. Aber der solhen
Aussagen innewohnende klimatishe Determinismus und Rassismus sind nah dem
Zweiten Weltkrieg einer Art kollektiven Amnesie anheimgefallen - was aber leider
niht bedeutet, dass sie als Erklärung dafür, wie die Welt und ihre gesellshatlihe
Ungleihheit funktionieren, wirklih vershwunden wären. Vielmehr leben sie in
gegenwärtige ökonomishe oder klimatishe Debaten zurükkehren als Wieder-
gänger einer Vergangenheit, in welher der Klimadeterminismus eine Forshungs-
rihtung der Geographie und dadurh wissenshatlih legitimiert war. Nico Stehr
und Hans von Storh wiesen darauf bereits 1999 hin.
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In den Zeiten des wissenshatlihen Fortshrits, insbesondere seit der zweiten
Hälte des 19. Jahrhunderts, nahmen die Bemühungen von Geographen zu, die Ver-
shiedenartigkeit von Menshen und Kulturen auf dem Globus durh das Klima zu
erklären. Der US-Amerikaner Ellsworth Huntington war einer der bekanntesten
Vertreter dieser Denkrihtung. Er wollte modern sein und erstellte Statistiken, unter
welhen Weterbedingungen Menshen am besten arbeiten, am genauesten denken,
wohlgemut sind usw. Er fand heraus: wo das Weter so ist wie bei „uns“ (also in
weiten Teilen Nordamerikas, in Nordwesteuropa, evtl. in Teilen von Australien und
Neuseeland). An diesen Orten gibt es ihm zufolge hoh entwikelte Zivilisationen -
also dort, wo ein gemäßigtes Klima herrsht, wo es niht zu starke jahreszeitlihe
Gegensätze und ab und zu Stürme mit shnellen, aber vorübergehenden
Auswirkungen gibt. Zwei Karten, eine mit der Verteilung der „Klimaenergie“ und
die andere mit der Experteneinshätzung der „Höhe“ der Zivilisation, erwiesen sih
als dekungsgleih, was als ein ausreihender Hinweis für den kausalen Zusammen-
hang galt. Huntington u.a. zögerten auh niht, daraus politishe Vorshläge
abzuleiten, zum Beispiel dass der Sitz der UNO nah Rhode Island gelegt werden
sollte. Seine Stihproben erhob Huntington unter amerikanishen Fabrikarbeitern,
doh aus heutiger Siht sind seine Statistiken unzureihend, die Stihproben man-
