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macht hat. Die meisten Trockenflüsse des Landes erreichten in diesen
Jahren wieder den Atlantik und Starkregen beschädigten sogar Sied-
lungen wie Lüderitz an der sonst extrem regenarmen Küste. Ob ein
wirklicher Trend daraus wird oder es sich nur um ein Variabilitäts-
phänomen handelt, muss abgewartet werden - der Begriff Klima be-
schreibt den längerfristig gültigen Zustand des Witterungsgeschehens.
Auch in der Zukunft wird die natürliche klimatische Variabilität
das Schicksal von Wüstenlandschaften prägen. Es wird immer wieder
einmal das singuläre, begeisternde Phänomen der „blühenden Wüste“
geben. Perioden mit guten Regenjahren werden die Wüstenränder
wieder attraktiver machen und damit wiederum Übernutzung mit
sich bringen. Andererseits werden Dürreperioden den Menschen
wieder zurückdrängen. In der Bilanz wird die Wüste wachsen, da die
regionale Bevölkerung - oft in prekärer Versorgungssituation - nur
wenig Einsicht oder Bereitschaft für eine ökologisch vertretbare, im
eigentlichen Sinne des Wortes nachhaltige Nutzungsweise entwickelt
oder umsetzen kann. Da mit jeder Schädigung oder Zerstörung der
Vegetation die Erosion beschleunigt, der Oberflächenabfluss verstärkt
und damit die Infiltration und Bodenwasserspeicherung vermindert
wird, nimmt umgekehrt das Regenerationspotenzial des ariden oder
extrem semi-ariden Ökosystems ab, auch wenn es etwas mehr
Feuchtigkeit erhält.
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