Geoscience Reference
In-Depth Information
Es handelt sich um gut geschichtete, dünne Sedimentlagen aus
schluffig-sandigem Material eines schwach-energetischen Flusses;
Straten mit gröberen Geröllen fehlen.
Die Ablagerung geschah im zentralen Talbereich und nicht als
randliche Deposition überbordender Suspensionsfracht.
Die Silts liegen nur in einem bestimmten Laufabschnitt mit klar
bestimmbarem Anfangs- und Endpunkt. Die Sedimentationsalter
weisen in eine flussaufwärts gerichtete Verlagerung der Deposition,
was auf eine zunehmende Aridisierung im Haupteinzugsgebiet des
Hoanib hinweist.
Es sind ehemals fossilisierte, noch in situ stehende Bäume durch
die aktuelle Erosion wieder freigelegt worden (Foto 53), was auf
ein postsedimentär erhöhtes Abflussaufkommen im Hinterland
hinweist. Datierungen an Hölzern und Sedimenten bestätigen den
Zeitraum der Verschüttung zwischen dem 15. und 17. Jahrhundert
n.Chr. (vgl. Eitel et al. 2005a).
Anmerkung: Im gleichen Zeitraum, vor 400 Jahren, starben man-
gels Wasserzufuhr in Teilen des Sossus-Vleis (Dead Vlei) Bäume
ab - ein weiterer Hinweis auf eine mögliche geringere Zufuhr von
Fremdlingswasser aus der Randstufe und dem Hochland (Blümel
et al. 2009).
Anmerkung: Mit der umrissenen Diskussion wird letztlich wiederum
eine klimatische Änderung vor allem im Hoanib-Einzugsgebiet des
Namibischen Hochlands und allenfalls im Namib-Randbereich sig-
nalisiert. Die genannten Sedimente liegen zwar innerhalb der heu-
tigen Vollwüste, sind aber strenggenommen das Korrelat allochthoner
Wässer. Mit der Aridisierung des oberen Einzugsgebietes ist aber auch
eine Verschiebung der Wüstengrenze durch die nachlassende Ergiebig-
keit des Windsystems wahrscheinlich. Die zentralen Wüstenbereiche
müssen von dieser Veränderung ( shifting desert margins ) jedoch nicht
betroffen gewesen sein. Wie schon an anderer Stelle angemerkt, hat
Fremdlingswasser einen wichtigen ökologischen Effekt innerhalb von
Wüsten, eignet sich mit seinen Begleiterscheinungen aber nicht zur
unmittelbaren Rekonstruktion klimatischer Veränderungen inner-
halb der zentralen Wüste.
Wechselwirkung: Fluviale und äolische Dynamik am Uniab-Rivier
(Skelettküstenwüste)
Das des Öfteren erwähnte Auftreten episodischer (Stark-)Regen in
Wüsten oder in ihren Säumen bringt unregelmäßige Interaktion
zwischen fluvialen und äolischen Prozessen mit sich. Das nachste-
hende Beispiel wirft u. a. die Frage auf, ob es sich bei solchen Vor-
gängen um systeminterne Variabilitäten oder bereits um klimatische
Fluktuationen handelt (Foto 54).
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