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Tab. 10 Windgeschwindigkeiten und potenzieller Transport unter-
schiedlicher Korngrößen (n. Leser 2009)
Fraktion
Korndurchmesser Windgeschwindigkeit in m/Sek.
Staub
bis 0,01
0,10
Feinsand
bis 0,03
bis 0,04
bis 0,10
bis 0,12
0,25
0,50
1,0 - 1,50
0,6 - 1,70
Mittelsand
bis 0,25
bis 0,40
bis 0,50
1,8 - 3,30
3,4 - 20,00
5,3 - 40,00
Grobsand
bis 0,75
bis 1,00
7,5 - 9,80
9,9 - 12,40
Sahara 260 Mio. t Staub jährlich mobilisiert, wovon mehrere Zehner
Millionen Tonnen in und über den Atlantik geweht werden. Des
Öfteren gelangt Staub aus der Sahara auch in die Alpen (sog. Blut-
schnee) und nach Mitteleuropa. Ein solcher Ferntransport ist möglich,
weil die Schluff- und Ton-Fraktion bei turbulenter Luft in Suspension
gehalten werden und bis in das obere Troposphärenstockwerk gelan-
gen kann. Sehr viel Staubmaterial sinkt über Ozeanflächen ab. Nach
Angaben bei Pye (1987) bestehen bis zu 80 % der im Tertiär und
Quartär gebildeten Meeresablagerungen aus eingetragenen Stäuben.
(Der äolische Suspensionstransport ist vergleichbar der Suspensions-
fracht in einem Flussbett. Es ist die gleiche Korngröße, nur ein anderes
Medium. Jedoch beträgt die Dichte der Luft lediglich etwa ein Tau-
sendstel des Wassers und ihre Viskosität ein Fünfzigstel. Daher kann
der Wind nur kleine Partikel bewegen.)
Derartige Stäube aus heißen Wüsten oder Wüstenrändern bilden
auf dem Festland regional lössartige Ablagerungen (Silte; Foto 42) und
ähneln den kaltzeitlichen Lössen der Höheren und Mittleren Breiten,
die aus Kältewüsten stammen aus Periglazialgebieten oder glazialen
Ablagerungen. Wind arbeitet selektiv - separiert die Feinfraktion von
gröberen Komponenten - und kann die unterschiedlichsten, expo-
nierten Geländeformen erfassen. Besonders eindruckvoll zeigt sich die
Deflation in den oft riesigen Flächen, die ein Wüstenpflaster tragen,
sei es aus Geröllen/Kies (Serir; Reg) oder Schutt (Hamada) (Fotos 1,
18, 28, 35, 39). Es sind Oberflächen, die durch eine residuale Anrei-
cherung der gröberen Komponenten entstehen. Das darunter liegende
Mischsubstrat konserviert seine Schluff- und Sandfraktion solange, bis
durch eine Störung des Pflasters durch Abflussvorgänge oder Tritt-
wirkung erneut die Feinfraktion exponiert wird. Solche Verletzungen
werden meist rasch wieder verheilt, das Steinpflaster wiederherge-
stellt. Lockersubstrate, in denen viel Sand o.Ä. und relativ wenig Grob-
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