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Foto 32
Links: Kalkkrustenprofil am Ostrand der Namib (Gaub-Rivier; Farm Spaarwater). Die sehr hart verfestigte, nur an
Klüften durchlässige, noduläre Oberkruste geht in eine geomorphologisch weichere Unterkruste über. Dort sind die
Kalkkonkretionen weniger dicht gelagert. Der Ca-Carbonatgehalt nimmt mit der Tiefe weiter ab und geht in die kalk-
freien liegenden Flugsande über (Maßstab: 2 m).
Rechts: Daneben eine 1 m mächtige, sehr kompakte Oberkruste. Die Krusten überziehen ein eingeebnetes, vor-
zeitliches Dünenrelief (Tsondab-Sandstein).
Konkretionen (Nodulen) und Kalkpuder entstehen. Der Tiefgang
der Infiltration ist von der jeweiligen Niederschlagsmenge abhängig.
Das zugehörige Klima ist als semi-arid einzustufen, mit 300 - 600 mm
Niederschlag und akzentuierter Trockenzeit.
Subaërisch-subkutanes Zwischenstadium: Durch zunehmende
Aridisierung des Klimas verstärkt sich die Denudation des Ober-
bodens (Deflation, Abspülung); der teilweise verfestigte Ca-Hori-
zont wird weiter verdichtet (diagenetisiert), eventuell unmittelbar
exponiert. Es ist auch als Alternative denkbar, dass sich der Ca-
Horizont aufgrund abnehmender Niederschläge jetzt im oberen Be-
reich verstärkt aufkalkt und verdichtet. Die Niederschläge für dieses
Stadium könnten bei 300 - <100 mm liegen.
Diagenetisches Endstadium (Expositionsstadium): Der Kon-
kretionshorizont verkarstet zunehmend; die restlichen Hohlräume
schließen sich weitgehend. Es entsteht eine äußerst harte, undurch-
lässige Kruste (Foto 32). Das anfallende Niederschlagswasser löst
Teile der Oberkruste an; an anderer Stelle wird der Kalk in feinen
Lamellen wieder ausgefällt. Die Oberfläche der Kalkkruste wird
durch eine Lamellenkruste von einigen Millimetern bis wenigen
Zentimetern Dicke regelrecht plombiert.
Zahlreiche Kalkkrusten in heutigen Wüsten sind Vorzeitformen,
stammen aus deutlich feuchteren, semi-ariden Bedingungen, was
die Anlage des kryptogenen Stadiums betrifft. Sie können als Pro-
xies zur Rekonstruktion des Paläoklimas und der paläoökologischen
Verhältnisse eingesetzt werden. Eitel (1994) hat gezeigt, dass Kalk-
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