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Uran, und es gilt:
D n = P n
D v = P v D
D n P v
D v P n :
R D
(2.21)
Bei einem Verlust von Blei bei durch das Metamorphose-
Ereignis unveränderter Urankonzentration (P v
D P n ) folgt
aus ( 2.21 ) die lineare Beziehung:
D n D D v R ;
(2.22)
und bei einer Zunahme von Uran bei unveränderter Bleikon-
zentration . D v D D n / :
P v D P n R :
(2.23)
Kasten 2.3 Friedrich Georg Houtermans §
(* 22. Januar 1903 in Zoppot bei Danzig, Deutschland;
† 1. März 1966 in Bern, Schweiz) war ein deutscher
Physiker und einer der Begründer der Isotopengeolo-
gie.
Abb. 2.8 40 Ar/ 39 Ar-Altersspektrum eines beim Eintauchen in die
Erdatmosphäre aufgeheizten Meteoriten (Turner et al. 1978 ; nach ©
Lowrie 2007 )
Kurve, die wegen der unterschiedlichen Zerfallskonstanten
gekrümmt ist (Abb. 2.9 ) . Alle Punkte dieser Kurve erfüllen
zu jedem Zeitpunkt sowohl ( 2.19 ) als auch ( 2.20 ) . Entlang
der Concordia-Kurve steigt das Alter vom Ursprung aus ste-
tig an.
Verliert ein Gestein nach der Kristallisation, z. B. im
Zuge eines Metamorphose-Ereignisses, zu einem bestimm-
ten Zeitpunkt Blei, sind beide Isotope in dem Verhältnis
betroffen, in dem sie natürlich vorkommen. Die entspre-
chenden [ 206 Pb]/[ 238 U]- und [ 207 Pb]/[ 235 U]-Verhältnisse
bilden dann eine „Discordia“ genannte Gerade unterhalb der
Concordia-Kurve. Diese schneidet die Concordia-Kurve an
zwei Punkten, die den Zeitpunkten des Bleiverlustes bzw.
der Kristallisation entsprechen. Der Verlust von Uran wird
durch Punkte auf dieser Geraden oberhalb der Concordia
angezeigt (Abb. 2.9 ) .
Die folgenden Überlegungen erhellen diesen linearen Zu-
sammenhang: Es seien P v und P n bzw. D v und D n die
Konzentrationen des Eltern- bzw. Tochterisotops vor bzw.
nach dem Metamorphose-Ereignis. Haben unterschiedliche
Mineralkörner einen ungleichen Verlust an Uran oder Blei
bzw. Zuwachs von Uran erfahren, so entspricht dies un-
terschiedlichen Positionen auf der Discordia. Die relative
Position R = ` /L eines Punktes auf der Discordia, z. B. Punkt
BinAbb. 2.9 , ist also ein Maß für den Verlust von radioge-
nem Blei oder die Zunahme von Uran bzw. den Verlust von
Houtermans war der Sohn des wohlhabenden hol-
ländischen Juristen und Bankiers Dr. Otto Houtermans
und der österreichischen Chemikerin und Frauenrecht-
lerin Elsa Wanek, die als erste Frau an der Wiener
Universität in Chemie promoviert wurde. Houtermans
wuchs bei seiner Mutter in Wien auf, nachdem die el-
terliche Ehe nach drei Jahren geschieden worden war.
Vom dortigen Akademischen Gymnasium wurde der
Sechzehnjährige verwiesen, als er am 1. Mai 1919
im Foyer des Gymnasiums aus dem Kommunisti-
schen Manifest vorgetragen hatte. Seine letzten beiden
Schuljahre verbrachte er in der „Freien Schulgemein-
de Wickersdorf“ bei Saalfeld am Rand des Thüringer
Walds, seinerzeit eine der wichtigsten deutschen re-
formpädagogischen Schulen. Sein Abitur bestand er
1921 als Externer an der Oberrealschule im benach-
barten Sonneberg.
 
 
 
 
 
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