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Abb. 3.49 Ausbreitung der
Wellen des am 26.12.2004 durch
ein Beben der Stärke M W D
9,1 ausgelösten Tsunamis im
Indischen Ozean (Bildquelle:
©NOAA 2005 )
Wegen ihrer extrem langen Wellenlängen trifft dieser Fall
auf Tsunamis zu. Für eine Wassertiefe von d D 4000 km
ergibt ( 3.111 ) eine Geschwindigkeit von v D 200 ms 1 D
720 kmh 1 . Die Wellenlänge dieser Wellen beträgt nach
( 3.4 ) ƒ D vT. Für den oben angegebenen Periodenbe-
reich ergibt dies Wellenlängen zwischen 180 km-360 km.
Beim Auflaufen der Welle in flachere Gewässer verlang-
samt sich der vordere Teil der Welle ( 3.111 ) und wird von
der nachfolgenden Wassermasse überrollt, wodurch sich die
Welle aufsteilt. In Abhängigkeit von weiteren Faktoren wie
der Beschaffenheit des Meeresbodens und der Küstenform
kann ein Tsunami Wellenhöhen von mehreren Metern er-
reichen. Für den Tsunami in Folge des Tohoko-Bebens in
Japan 2011 wurden Höhen bis zu 40m berichtet. Der Ts-
unami, welcher 1896 die Japanische Küste heimsuchte und
26 000 Menschenleben forderte, erreichte eine Höhe von
20m; jener der 1946 Hawaii erreichte 7m; jener, der 1989
die Nordküste von Papua-Neuguinea verwüstete 15m, und
der an Weihnachten 2004 vor Sumatra ausgelöste ca. 8m
(Abb. 3.48 ) . Zur Warnung der betroffenen Regionen wird
seit 1946 ein Tsunami Warnsystem rund um den Pazifik be-
trieben, welches die von den verursachenden Erdbeben weit
entfernten Regionen und deren Bevölkerung mit genügender
Vorlaufzeit effektiv zu warnen vermag. Liegt das Epizen-
trum jedoch zu nah, kommt es aufgrund der unzureichenden
Vorwarnzeit immer wieder zum Verlust von Menschenleben.
Da ein vergleichbares Vorwarnsystems im Indischen Ozean
fehlte, forderte der an Weihnachten 2004 durch ein Beben
der Stärke M W D 9;0 vor Sumatra ausgelöste Tsunami
ca. 220 000 Tote rings um den Indischen Ozean (Abb. 3.49 ) .
Doch selbst das gut ausgebaute japanische Vorwarnsystem
und die Sensibilisierung der japanischen Bevölkerung für die
von Tsunamis ausgehende Gefahr konnten nicht verhindern,
dass bei dem verheerenden Tsunami in der Folge des Bebens
vom 11. März 2011 der Stärke M W D 9;0 wiederum tausen-
de von Menschen umkamen.
 
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