Information Technology Reference
In-Depth Information
interessanter Gesichtspunkt, indem die Möglichkeit, nicht die Struktur, sondern Wachs-
tumsprozesse zu kodieren, in Zukunft in Betracht gezogen werden muss.
2.5
Subsymbolismus
Im Rahmen der späteren Implementierung werden unter dem Begriff des Subsymbolismus
im Allgemeinen und dem Konnektionismus im Speziellen informationsverarbeitende Sys-
teme behandelt, die aus sehr vielen einfachen, untereinander verbundenen und Informatio-
nen austauschenden Verarbeitungselementen bestehen. In konnektionistischen Systemen
steckt daher das „Wissen“ in der Verbindungsstruktur, den Gewichten der einzelnen Ver-
bindungen sowie auch in den Eigenschaften der einfachen Verarbeitungselemente.
2.5.1
Konnektionismus
Als Konnektionismus bezeichnet man den interdisziplinären Forschungszweig innerhalb
der Kognitionswissenschaften, der sich mit der Analyse und Konstruktion solcher Sys-
teme beschäftigt, die wesentliche Eigenschaften und Verarbeitungsprozesse neuronaler
Netze nachbilden. Diese Beschäftigung wird durch die perspektivische Erkenntnispositi-
on legitimiert, dass künstliche neuronale Netze natürliche neuronale Netze sehr wohl ad-
äquat abbilden, das Wissen subjektgebunden, Sprache kontextgebunden und die Realität
bzw. die Welt beobachtergebunden erscheint. Hierbei sind im Wesentlichen Informatiker,
Physiker, Mathematiker, Psychologen, Neurophysiologen und Philosophen beteiligt. Das
von diesen Forschern propagierte Prinzip neuronaler Netze besteht darin, dass durch das
Überschreiten von Schwellenwerten (elektrische Impulse) eine Einheit („unit“) mit Hil-
fe von Eingabemustern aktiviert werden, bei Nichtüberschreitung des Schwellenwertes
hingegen das künstliche Neuron passiv bleibt, so dass Informationen als stetige Zustands-
veränderung in die Struktur eines Netzes eingehen und nicht als lineare Symbolketten
abgebarbeitet und diskret gespeichert werden.
In der Kognitionswissenschaft zeichnet sich ab, dass die bisher als dominant zu bezeichnenden
kognitivistischen Ansätze der Symbolverarbeitung an Bedeutung verlieren und zunehmend durch
neurophysiologisch motivierte konnektionistische Ansätzen komplettiert werden, die Kognition als
vernetzte Aktivität von Neuronen begreifen und mit dem Anspruch auftreten, erstere zu ergänzen
oder teilweise zu ersetzen.
Der Fokus des Konnektionismus, wie er in diesem Buch vorgestellt wird, liegt in der
Erforschung und Konstruktion informationsverarbeitender Systeme, die sich aus vielen
primitiven, uniformen Einheiten zusammensetzen und deren wesentliches Verarbeitungs-
prinzip die Kommunikation zwischen diesen Einheiten ist. Die Kommunikation erfolgt
dabei in Form der Übertragung von Nachrichten oder Signalen. Ein weiteres Charakte-
 
Search WWH ::




Custom Search