Information Technology Reference
In-Depth Information
Datenbank) stellt einen stationären Agenten quasi wie einen elektronischen Bibliothe-
kar zur Verfügung, der auf die Wünsche des geschickten mobilen Agenten eingeht. Der
mobile Agent könnte bei erfolgloser Suche nach einer bestimmten Information vor Ort
selbstständig entscheiden, eine damit zusammenhängende Information zu suchen, auf die
ihn vielleicht der Anbieteragent aufmerksam gemacht hat. Mit wachsender Komplexität
der Computer- und Kommunikationssysteme werden virtuelle Agenten für das Wissens-
management ebenso unverzichtbar sein, wie mikrobielle Organismen für die Lebensfä-
higkeit des menschlichen Körpers. Je nach Aufgabenstellung sind virtuelle Agenten un-
terschiedlich spezialisiert. Neben den persönlichen elektronischen Assistenten, die sich
autonom den veränderten Wünschen der Anwender anpassen, wird es Netzagenten geben,
die in den heterogenen Multimedia-Systemen des Netzes (Datenbanken, Textsysteme,
Grafiksysteme etc.) Informationen sammeln und diese Data-Mining Anwendungen zu-
führen. Wissensagenten werden sie filtern und integrieren, diese Informationen an andere
weiterleiten und speichern. Sicherheitsagenten im Sinne eines virtuellen Immunsystems
werden System und Information schützen. Es können virtuelle Agenten mit einer Skala
von mehr oder weniger starken Fähigkeiten ausgestattet werden. In der bisher realisierten
schwachen Agententechnologie entscheiden stationäre oder mobile Softwareprogramme
autonom über vorgegebene Ziele, reagieren auf veränderte Netzsituationen und tauschen
Informationen aus.
Die Agententechnologie lässt sich als Erweiterung aktiver Datenbanken verstehen, die
bereits autonom mit regelbasierten Programmen durch die Anwendung von Geschäftsre-
geln über laufende Informationserweiterung oder Informationssicherung entscheiden kön-
nen. In einer starken Agententechnologie sind virtuelle Agenten lernfähig, flexibel, ver-
folgen eigene Ziele, verfügen über eine Motivationsstruktur (Emotionen) und registrieren
ihre Identität (Bewusstsein). Lernfähigkeit und Flexibilität lassen sich bereits durch Hyb-
ridsysteme realisieren, die beispielsweise die Architektur und Lernalgorithmen von neuro-
nalen Netzen mit den flexiblen und unscharfen Klassifikationsregeln von Fuzzy-Systemen
verbinden. Aufgrund von Beispielen erlernt dieser neuronale Fuzzy-Agent ein Anwender-
profil mit mehr oder weniger unscharfen Präferenzen. Die Entwicklung dieser lernfähigen
und flexiblen Hybridagenten ist durch Gehirnforschung, Neuroinformatik und Psycholo-
gie inspiriert. Die Einwirkungen dieser Erkenntnisse auf die Softwareentwicklung wird
aber auch die Schnittstelle zwischen Anwender und System erheblich verbessern.
9.3.2
Verzeichnis- und Dateiüberwachung durch Agenten
Im Verlauf dieses Abschnittes wird ein Agent beschrieben, der zum Einsatz innerhalb eines
Betriebssystem zur Verzeichnis- bzw. Dateiüberwachung dienen kann. Ein solcher Agent
überwacht eine Datei oder ein Verzeichnis und wenn er feststellt, dass eine bestimmte
Datei verändert oder gelöscht wurde oder ihre Größe einen vorgegebenen Grenzwert über-
schritten hat, wird er bestimmte Aktionen ausführen. Der Anwender kann dabei festlegen,
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