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das Zahlenverhältnis der verschiedenen erregten Kanäle codiert dann die Qualität. Der
Ort eines Reizes wird bei den Mechanorezeptoren und den Thermorezeptoren ebenfalls
durch die Kanäle bestimmt. Entsprechendes gilt für das Auge, d. h. je nachdem, wo sich
ein bestimmter Bildpunkt im Sehfeld befindet, wird eine entsprechende Sehzelle gereizt.
Komplizierter ist schon die Bestimmung der Richtung eines Reizes. Dies erfolgt durch
komplexe Auswertungsvorgänge im Gehirn, wobei beispielsweise beim Hörsinn die Ein-
gänge in die beiden Ohren miteinander verrechnet werden, und zwar bezüglich ihrer zeit-
lichen Verzögerung und ihres Intensitätsunterschiedes. Ein Muskel reagiert umso stärker,
je mehr Erregung einläuft. Die Codierung der Reizstärke und deren zeitliche Änderung
erfolgt analog der Erregungsleitung in der Nervenzelle. Die Erregungen (Informationen)
treffen meist über mehrere Synapsen an den Dendriten und am Soma der Nervenzelle
(Entität) ein. Die elektrische Erregung breitet sich passiv über das Soma aus. Das beson-
dere Augenmerk gilt nun aber der Weiterleitung der Erregung über das Axon, denn an der
Übergangsstelle zwischen Soma und Axon, dem Axonhügel, wird die passive elektrische
Erregung umgewandelt, sobald eine bestimmte Schwelle (Mehrwert der Information im
Zusammenhang mit den Zielen) überschritten wird. Dies stellt sicher, dass Aktionspoten-
ziale nicht schon durch zufällige Potentialschwankungen ausgelöst werden, sondern erst
bei einem deutlichen Signal, d. h. das Rauschen kommt nicht zum Ausdruck. Eine weitere
Möglichkeit der Sicherung im Nervensystem ist das Verwenden paralleler Kanäle, also
von Redundanz.
Analog hierzu orientiert sich die Motivation und die Bearbeitungsintensität eines Pro-
jektmitglieds daran, auf welchem Kanal ihn gewisse Informationen erreichen bzw. von
welcher Qualität bzw. Bedeutung diese Information für ihn ist. Auch wird es hier gewisse
Schwellwerte geben, die eben überschritten werden müssen, um beispielsweise eine Ver-
arbeitung bzw. eine Handlung zu veranlassen. Die Erfahrung zeigt auch, dass, je intensi-
ver die Projektmitglieder in den Entwicklungsprozess involviert bzw. eingebunden sind,
diese, entsprechend dem Muskel, umso stärker an der Lösungsfindung mitwirken. Daher
gilt es auch darauf zu achten, dass die projektrelevanten Daten, Informationen und das
projektnotwendige Wissen über das gesamte Entwicklungsprozessnetz über die entspre-
chenden Kanäle weitergeleitet werden. Um diesen Verteilungsprozess zu beschleunigen,
kann es sinnvoll sein, parallele Kanäle zu verwenden und damit bewusst eine Redundanz
in Kauf zu nehmen. In solchen Fällen ist dann darauf zu achten, dass durch entsprechende
Vorgaben und Abstimmung verhindert wird, dass mehrere Entitäten sich gegebenenfalls
mit der gleichen Problematik beschäftigen und nebenläufige Lösungen entwickeln. Wenn-
gleich im Falle von Innovovations-, Kreativitäts- und Forschungsiterationen durchaus sol-
che konkurrierenden Veranstaltungen erwünscht und sinnvoll sein können, müssen sie
aber dann als solche unbedingt transparent gemacht werden.
Die Gesamtheit der Informationen, die im Verlaufe eines Projektes über die Entitäten
aufgenommen, verarbeitet und weitergereicht werden, hängt sicherlich von der Größe des
Projekts ab. Unabhängig davon dringt aber nur ein geringer Teil davon überhaupt ins Be-
wusstsein der Entitäten und damit in das Projektbewusstein. Daraus ergibt sich jener Teil
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