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formatik eine wichtige Rolle spielt. Die mit Orthogonalität verbundene Strategie hat zum
Ziel, Teilsysteme zu verändern, ohne gleichzeitig andere Teilsysteme erheblich zu stören.
Die durch das Cognitive Computing erweiterte Informatik stellt dabei eine konsequen-
te Weiterentwicklung bestehender Methoden der Künstlichen Intelligenz und des Künstli-
chen Lebens dar und besitzt ein großes Innovationspotenzial, von dem sowohl die Grund-
lagenforschung als auch die industrielle Anwendung profitieren werden. Dabei wird der
Erfolg dieser Forschungen maßgeblich davon abhängen, inwieweit es gelingen wird, die
verschiedenen Forschungsdisziplinen zusammenzuführen und in einer adäquaten Infra-
struktur zu bündeln, um Synergien zu erzeugen. Diese noch zu schaffende Infrastruktur
muss dann optimal genutzt und durch konzertierte Maßnahmen und Aktionen ergänzt wer-
den. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass die Grundlagenforschung zu berücksichtigen
ist, da sich noch viele Gebiete der Kognitionswissenschaft auf der Ebene des elementa-
ren Erkenntnisgewinns („grüne Wiese“) bewegen. Dennoch gilt es, frühzeitig den An-
wendungsaspekt in die strategische Forschungsplanung einzubeziehen, um eine schnelle
Transformation in die industrielle und kommerzielle Nutzung zu bewirken.
Eine solche synthetische Kognitionswissenschaft wird sehr schnell die kritische Phase
einer Wissenschaft erreichen, indem sie Erkenntnis zu konstruieren vermag. Sie wird da-
durch zu einer wissenschaftlichen Disziplin avancieren, die über einen längeren Zeitraum
wissenschaftliche und öffentliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird, dadurch, dass sie
• erfolgreich gegen ihre eigenen Grundlagen verstößt,
• mit diesen und auf ihnen aufbauend neue, „revolutionäre“ Erkenntnisse gewinnt,
• diese in praktische Anwendungen (Simulationen) umsetzt,
• dabei ganze neue Systeme, Begriffe, Teilchen, Stoffe, Zustände, Prozesse herstellt,
eben „synthetisiert“,
• also Natur konstruiert und umkonstruiert, aber
• eben dadurch auch an die Grenze des Erlaubten stößt und
• diese Grenze vielleicht sogar überschreitet.
Sie wird nicht nur neue Einsichten bringen, sondern auch viele praktische Anwendun-
gen zulassen. Sie wird kognitive Systeme nicht nur durchschauen, sondern auch verän-
dern. Denkbar sind auch Systeme, die es in der Natur bisher nicht gab. Eine erfolgreiche
synthetische Kognitionswissenschaft wird das gesamte Wissenschaftsgefüge verändern.
Die Grenzen zwischen Natur- und Geisteswissenschaften werden - falls es sie jemals
gab - ein weiteres Mal durchbrochen. Typische menschliche Merkmale und Leistungen,
wie beispielsweise Sprechen, Erkennen, Denken, Bewerten, Urteilen, Entscheiden, etc.
werden zu Gegenständen der synthetischen Kognitionswissenschaft. Auch philosophische
Probleme, wie das der Willensfreiheit oder das Leib-Seele-Problem, bisher ungelöst und
augenblicklich unlösbar, werden neu entdeckt, können der empirischen Forschung zu-
gänglich und dort womöglich gelöst werden. Insofern wird die synthetische Kognitions-
wissenschaft dem Menschen eine weitere Kränkung zufügen. Aber auch das ist typisch
für eine Wissenschaft und wird sich nicht nur ertragen, sondern sogar in ökonomische
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