Information Technology Reference
In-Depth Information
sen: Planung : Identifikation der Aufgaben, Planung der Aufgaben, Identifikation der Ressourcen.
Kontrolle der korrekten Abwicklung der Aufgaben. Qualitätssicherung : Qualitätssicherung aller im
Entwicklungsprozess anfallender Produkte (Ontologie, Softwarekomponenten, Dokumentation etc.)
Vor-Entwicklung : Plattform- und Entwicklungsumgebung, Grobspezifikation, Machbarkeitsstudien,
Entwicklung : Konzeptionalisierung, Formalisierung, Implementierung. Nach-Entwicklung : War-
tung, Produktion, Refactoring. Die Phasen 1 bis 6 unterstützenden Aktivitäten : Wissens-Akquise,
Evaluierung, Integration durch Wiederverwendung bereits bestehender Lösungen, Dokumentation,
Konfigurations-Management, Projektmanagement.
Der artifiziell-systemischen Kognition kommt daher vor allem eine aktive, konstruktive
und adaptive Funktion zu und besteht nicht in der passiven Abbildung einer objektiven
Wirklichkeit. Insofern besteht Wissen in der Konstruktion von in Begriffen gefassten Enti-
täten, die entweder mit der Erfahrungswelt eins sind oder aber mit dieser Erfahrungswelt
in Konflikt geraten können. Diese Konstrukte müssen im System daher in einem ersten
Schritt zunächst mit der ontologischen Welt im Sinne einer Repräsentation übereinstim-
men (Minimalforderung), sie müssen aber noch nicht in das Gesamtkonzept der Erfahrung
„passen“. Wenn diese begrifflichen Entitäten als Wissen dann auch noch passen (Maxi-
malforderung), so heißt dies nicht mehr und nicht weniger, als dass dieses Wissen sich der
Erfahrungswelt als Selektionsmechanismus stellt, und aus diesem Rückkopplungsprozess
ein für das erkennende System so lange gangbares „viables“ Verhalten erzeugt wird, als
dieses die Problemlösung sichert.
Eine solche Sichtweise widerspricht nicht den Erkenntnissen der Kognitionswissenschaften. Die
Repräsentation im neuronalen Substrat erfüllt demnach nicht nur eine Abbildfunktion zwischen Um-
welt und kognitivem Apparat, sondern sie konstruiert durch kontinuierliche physische Veränderung
das zum Überleben und zur Reproduktion des Organismus adäquate Verhalten und stellt damit eine
stabile Beziehung zwischen Umwelt und Organismus dar. Das Repräsentationssystem nimmt aktiv
an diesen Konstruktionsprozessen teil. Die Dynamik der Umwelt spielt dabei nur die Rolle eines
Auslösers (Pertubation), welche die durch das Repräsentationssystem determinierten Verhaltenswei-
sen selektiert. Strategien von Versuch und Irrtum bzw. der funktionalen Passung bestimmen die Be-
ziehung zwischen Umwelt und Repräsentationssystem. Die Repräsentationsstruktur wird so lange
versuchsweise verändert und durch Verhalten externalisiert, bis ein intern oder extern festgestellter
Fehler minimiert bzw. der homöostatische Zustand hergestellt ist.
Diese Rückwendung soll auch der Auffassung gängiger konstruktivistischer Epistemo-
logien widersprechen, dass man nicht mehr vernünftig von Beobachtungsdaten sprechen
kann, dass diese nicht Informationen über die Außenwelt, sondern lediglich Konstruk-
tionen des Bewusstseins darstellen, die keine Aussagen über eine von diesem Bewusst-
sein unabhängige äußere Welt zulassen. Ebenfalls widersprochen wird der damit oftmals
vorgebrachten Behauptung, dass Erklärungen nicht auf Sätzen mit empirischem Gehalt
oder wahren Sätzen beruhen müssen, sondern das angestrebte Ziel einer Erklärung nur
in ihrer „Viabilität“, Passung oder Fitness zum Ausdruck kommt. Theorien, Gesetze und
damit auch Erklärungen sind demzufolge „viabel“ bzw. „fit“, wenn sie dem Überleben
in der Wissenschaftspraxis dienen. Gleichwohl soll die Erkenntnis über die Erkenntnis
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