Information Technology Reference
In-Depth Information
dahingehend, dass die spezifizierten Anforderungen auf dem Bildschirm direkt als Ent-
wurf dargestellt werden.
An praxistaugliche, regelbasierte Systeme werden teils hohe Anforderungen gestellt.
Die im Folgenden aufgeführten Eigenschaften sind sicherlich unvollständig, jedoch gelten
sie als Maß für die Qualität solcher Systeme. Regelbasierte Systeme müssen:
• Expertenwissen so aufbereiten, dass es vom regelbasierten System verarbeitet werden
kann,
• aus Anfragen des Anwenders eine präzise Problemstellung formulieren,
• für das vorgegebene Problem im Dialog mit dem Anwender eine korrekte und vollstän-
dige Lösung erarbeiten,
• für den Anwender verständliche Lösungsvorschläge generieren,
• eine aufgefundene Lösung begründen und das Vorgehen bei der Problemlösung erklä-
ren, so dass die Verlässlichkeit der angebotenen Lösung überprüft werden kann,
• Hilfestellung beim Applizieren der Lösung geben,
• neues Wissen leicht aufnehmen sowie
• in der Lage sein, das Fachwissen von der Problemlösung zu trennen und eine leichte
Austauschbarkeit gewährleisten.
4.3.2
Modell
Damit regelbaiserte Systeme diese Anforderungen erfüllen können, besitzen sie eine be-
sondere Architektur. In einem idealisierten regelbasierten System lassen sich in Anleh-
nung an Produktionsregelsysteme im Wesentlichen fünf Komponenten herausheben:
• eine Wissensbasis , die sowohl Fakten als auch Regelwissen über das spezielle Anwen-
dungsgebiet enthält;
• eine Inferenzkomponente , die auf Anfragen bzw. Aufgabenstellungen Lösungen zu
einem bestimmten Problem sucht und findet;
• eine Dialogkomponente (Interface), die es gestattet, in einer anwenderfreundlichen
Sprache mit dem System zu kommunizieren;
• eine Erklärungskomponente , die es ermöglicht, dem Anwender zu erläutern, warum
und auf welche Weise eine bestimmte Lösung gefunden wurde (bzw. warum nicht);
• eine Wissensakquisitionskomponente , die den Entwickler des Systems bei der Eingabe,
Wartung und Editierung von Wissenselementen unterstützt.
Jedes regelbasierte System benötigt im Kern mindestens eine Wissensbasis sowie eine
Inferenzkomponente. Aber auch die Ausgestaltung der Schale, bestehend aus Erklärungs-,
Dialog-, Wissensakquisitions- und Problemlösungskomponenten, entscheidet über die
Leistungsfähigkeit und damit über die Leistungsfähigkeit eines regelbasierten Systems.
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